Gilt der graue Führerschein nur für Verbrenner-Autos?

Alte Fahrerlaubnis mit Einschränkungen
:
Gilt der graue Führerschein nur für Verbrenner-Autos?

Führerschein Verbrenner BMW M3 Collage © Getty Images / BMW / Patrick Lang 19 Bilder

Bis zum 1. April 1986 wurde der erste bundesdeutsche Führerschein in Grau ausgegeben. Ein Passus auf der Innenseite wirft die Frage auf, ob die Besitzer der alten Fahrerlaubnis überhaupt Elektroautos fahren dürfen.

Kompletten Artikel anzeigen

Dort steht: "Herr, Frau, Fräulein …. erhält die Erlaubnis, nach Ablegung der Prüfung ein Kraftfahrzeug mit dem Antrieb Verbrennungsmaschine der Klasse …. zu führen". Bedeutet diese Formulierung nun, dass keine Elektroautos, Hybride oder Wasserstoff-Fahrzeuge bewegt werden dürfen. Oder gibt es gar Ärger in einer Polizeikontrolle?

Ford Nugget Automatik Wählhebel © Dieter S. Heinz
Führerschein-Fahrprüfung Ab 1. April 2021 gilt die neue Automatik-Regel

Verbrennungs- und Elektroantrieb gleichgestellt?

Die eindeutige Antwort: Nein. Denn schon mit der Änderung der Straßenverkehrszusatzverordnung (StVZO) vom 29.11.1974 sind Elektromotoren und andere Antriebe den Verbrennungsmotoren gleichgestellt. Im Paragraf 5 "Einteilung der Fahrerlaubnisse" heißt es unter 1: "Die Fahrerlaubnis wird für jede Betriebsart (Verbrennungsmotor, Elektromotor und andere) in folgenden Klassen erteilt: …" Und weiter: "Eine Fahrerlaubnis, die für die Betriebsart Verbrennungsmotor erteilt worden ist, berechtigt in ihrer Klasse auch zum Führen von Fahrzeugen, die durch Elektromotoren angetrieben werden".

© Hersteller / Patrick Lang
Autos für die Führerscheinprüfung Diese E-Autos sind zugelassen – und diese nicht

Später wurde diese Regelung mangels Bedarfs nicht mehr in die neue Fahrerlaubnisverordnung (FEV) aufgenommen, die keine Unterscheidungen mehr bei den Antriebsformen kennt.

Führerschein besser umtauschen

Übrigens: Den grauen, aber auch den rosafarbenen Führerschein sollten Sie gegen den fälschungssicheren EU-Führerschein im Scheckkartenformat umtauschen.

© Getty Images
Führerschein-Umtausch im Januar 2025 Letzte Frist ist vorbei

Dieser macht dann auch im Ausland keine Probleme bei Verkehrskontrollen oder der Anmietung von Pkw. Der Umtausch kostet rund 25 Euro zuzüglich eines biometrischen Passfotos. Führerschein-Inhaber, die zwischen 1953 und 1958 geboren wurden, müssen verpflichtend zum 1. Januar 2022 ihren Führerschein getauscht haben.

Fazit

Bereits 1974 wurde im Rahmen der Neuordnung der Straßenverkehrszusatzverordnung der Verbrennungsmotor mit dem Elektroantrieb gleichgestellt. Später kennt man keine Unterscheidung der Antriebsarten in der Fahrerlaubnisverordnung mehr. Trotzdem: Wer noch den alten grauen und den etwas weniger alten rosafarbenen Papier-Führerschein besitzt, sollte ihn gegen den EU-Führerschein umtauschen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der EU-Schein ist handlicher, fälschungssicher und im Ausland gibt es keine Probleme zum Beispiel bei Verkehrskontrollen oder der Anmietung von Mietwagen – der Zwangsumtausch der Pappe steht in den kommenden Jahren sowieso an.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 VW Phaeton als Gebrauchtwagen Phaeton gebraucht – gewagt oder für ewig gut? 2 Luxus-Van Mercedes Vision V Die Maybach-V-Klasse rollt den 65-Zoll-Screen aus 3 Porsche 911 Carrera GTS Cabriolet Spirit 70 Dieser Porsche 911 bringt das Pascha-Muster zurück 4 Neuer Kult-Trend – Kei-Trucks aus Japan Diese supergünstigen Mini-Trucks muss man lieben 5 Osram bringt H11 Nachrüst-LED Jetzt darf jeder LED nachrüsten
Mehr zum Thema Alternative Antriebe