
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat zur Sommerferienzeit einen Autoaufkleber „Gaffer – Shame on you“ herausgegeben.
Damit möchte die DPolG eine Zeichen gegen den zunehmenden Trend setzen, an Unfallstellen zu fotografieren und zu filmen. „Diese pietätlose und menschenverachtende Sensationsgier behindert nicht nur die Einsatzkräfte der Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr und THW, sondern bringt eine erhebliche Missachtung der Persönlichkeitsrechte der verstorbenen oder verletzten Unglücksopfer zum Ausdruck“, sagt Rainer Nachtigall der bayerische Landesvorsitzende der Gewerkschaft.

Gegen Einsendung eines adressierten und frankierten Rückumschlages kann dieser Aufkleber in der DPolG Landesgeschäftsstelle bestellt werden. Die Adresse lautet: Deutsche Polizeigewerkschaft Bayern, Betreff: Aufkleber, Orleansstraße 4, 81669 München.
Die Aufkleber-Aktion geht einher mit der Forderung der DPolG härter gegen filmende und fotografierende Gaffer an Unglücksstellen vorzugehen. Sie fordern einen Strafverschärfung sowie die Sicherstellung des Handys. Außerdem soll es Schwerpunktaktionen gegen Gaffer geben. Zudem hat die Gewerkschaft eine Verkehrssicherheitskampagne „Handy weg – kein Gaffen bei Unfällen“ auf Plakaten an Bundesautobahnen und -straßen angeregt.
Fazit
Nahezu täglich gibt es Meldungen über Gaffer, die an Unfallorten Opfer filmen und fotografieren. Bundesweite Berühmtheit erlangte der Autobahnpolizist Stefan Pfeiffer, dem Ende Mai bei einem tödlichen Autobahnunfall der Kragen angesichts vieler Gaffer platzte. Er schnappte sich schimpfend einen filmenden Lkw-Fahrer und machte ihm das Angebot, ihn zur Leiche zu führen. Der brach darauf hin in Tränen aus.
Ob ein Auto-Aufkleber auch nur einen Gaffer von seinem widerlichen Vorhaben abhält, bleibt einmal dahin gestellt. Aber er schafft Aufmerksamkeit – ein wenig. Aber nur mit drastischen Aktionen wie die von Stefan Pfeiffer oder mit drakonischen Strafen kommt man gegen den Gaffer-Trend an: Punkte, empfindliche bußen, Fahrverbote, Sozialstunden – es könnte so einfach sein, wenn die Rettungskräfte nichts anderes zu tun hätten.
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