Führerschein-Theorie: Viel Halbwissen bei Autofahrern

Führerschein-Theorie
Viel Halbwissen bei deutschen Autofahrern

An der Umfrage nahmen mehr als 3.500 Personen ab 17 Jahren teil, die einen Pkw-Führerschein besitzen und mehr als drei Tage im Jahr ein Auto benutzen. Sie mussten 20 Fragen aus den originalen theoretischen Führerscheinprüfungskatalog beantworten. Dabei lag der Fokus auf häufigen Unfallursachen sowie auf relativ neuen Fragen, wie zum Beispiel zum Telefonieren im Auto oder zu den Schutzvorschriften von Radfahrern.

Halber Tacho ist bekannt – Radfahrerschutz nicht

Lediglich zwei Prozent der Befragten konnten die Testfragen zu mehr als 80 Prozent korrekt beantworten. Der Durchschnitt lag bei rund 50 Prozent. Am häufigsten wurde die Frage zum erforderlichen Abstand zu Vorausfahrenden korrekt beantwortet, die Regel "halber Tacho" hatten 87 Prozent gekannt. Fast genauso viele wussten, wie schnell ein Promille Alkohol im Blut abgebaut wird. Wichtige Verhaltensweisen an Kreuzungen, etwa bei "Rechts vor Links", wussten immerhin 70 Prozent richtig zu beantworten.

Deutlich schlechter sah es hingegen beim Wissen um Regelungen zum Befahren von Umweltzonen aus: Nur sechs Prozent wussten, dass nicht nur Benzin- und Diesel-Pkw eine Feinstaubplakette benötigen, sondern auch Elektro-Autos. Details zum Telefonieren im Auto hatten nur zwölf Prozent auf dem Schirm, und nur 25 Prozent wussten, wo das Reißverschlussverfahren angewendet wird.

Unter den Teilnehmern waren viele routinierte Autofahrerinnen und Autofahrer: Zwei Drittel besitzen ihren Führerschein seit mehr als 20 Jahren, nur ein Prozent weniger als zwei Jahre. Mehr als die Hälfte fährt an mindestens 200 Tagen im Jahr mit dem Auto. Überdurchschnittlich viele richtige Antworten kamen von Führerscheinneulingen, was wiederum zeigt, dass ältere Autofahrer zwar in der Regel über Routine verfügen, das theoretische Wissen aufgrund des längeren Zeitraums seit der Führerscheinprüfung aber lückenhaft wird.