Die Gründe für die Schließung liegen einerseits in der schlechten Auslastung, die unter anderem durch die Einstellung der Motorenproduktion für Jaguar Land Rover hervorgerufen wird. Dazu kommt eine weltweit schwächere Nachfrage nach dem 1,5-Liter-Eco-Boost-Benziner. Hier können andere Ford-Werke deutlich günstiger die kleinere Motorenstückzahl produzieren. Insgesamt vollführt Ford zur Zeit einen massiven Kosolidierungskurs. Das Unternehmen strafft seine Modellpalette und schiebt massiv die Elektomobilität an.
Brexit als Risiko
Neben den wirtschaftlichen Ursachen spielt wohl auch ein politischer Grund eine Rolle für die Werksschließung. Die britische Autoproduktion befindet sich seit geraumer Zeit wegen der Brexit-Unsicherheit in einer Talfahrt. Aktuell ist der Ausstieg Großbritanniens auf den 31. Oktober 2019 verschoben, die Modalitäten des Brexit sind jedoch noch völlig unbekannt.
Ford will die betroffenen Mitarbeiter bei der Umsiedlung an andere Ford-Standorte unterstützen. Der Autobauer produziert noch in zwei weiteren Werken in London und Halewood bei Liverpool. Außerdem will Ford bei der Jobsuche behilflich sein. Die Schließung des Werks bedeutet für Ford eine Sonderbelastung vor Steuern in Höhe von 650 Millionen US-Dollar (ungerechnet rund 577 Millionen Euro). Die Belastung teilt sich in Pensionsaufwendungen, beschleunigte Abschreibungen sowie Abfindungen für Mitarbeiter auf. Sie werden für das Geschäftsjahr 2019 gebucht.
Fords Bridgend Engine Plant wurde 1977 eröffnet und beschäftigt heute rund 1.700 Mitarbeiter, darunter fast 400, die sich Anfang dieses Jahres einem freiwilligen Trennungsprogramm angeschlossen haben und zwischen Mai und Dezember 2019 ausscheiden werden.