Rückruf Ford Kuga PHEV: Brandgefahr & Sicherheitswarnung

Rückruf Ford Kuga Plug-in-Hybrid
Mal wieder Brandgefahr - Sicherheitswarnung

Ford muss erneut den Kuga Plug-in-Hybrid zurückrufen; der Hersteller hat sogar eine Sicherheitswarnung für das Modell ausgesprochen. Das bestätigte ein Markensprecher auf auto motor und sport-Nachfrage. Weltweit sind 196.489 Fahrzeuge von der Aktion betroffen. Allein in Deutschland müssen 56.135 Exemplare des Kuga PHEV in die Werkstätten. Alle infrage kommenden Autos gehören dem Bauzeitraum 20. August 2019 bis 28. November 2023 an.

Mögliche Anomalie in der Hochvoltbatterie

Wie bereits bei einem früheren Rückruf liegt das Problem in der Hochvoltbatterie des Modells begründet. Hier kann es aufgrund von Herstellungsfehlern zu Anomalien in einer oder mehreren Akkuzellen sowie daraufhin zu einem Kurzschluss kommen, der zu einem Fahrzeugbrand führen kann. Ford hatte den Fehler im Rahmen der Überwachung von im Betrieb befindlichen Fahrzeugen identifiziert. Wie der Sprecher bestätigte, tritt das Problem auch bei Autos auf, deren Hochvoltbatterie bereits getauscht wurde (siehe weiter unten im Artikel).

Ford bittet seine Kundinnen und Kunden, die Hochvolt-Antriebsbatterie ihres Kuga PHEV vorerst nicht zu laden und das Fahrzeug nur im Standard-Fahrmodus "Auto EV" zu benutzen. In einem weiteren Schritt müssen sie ihr Auto in eine Vertragswerkstatt bringen. Dort wird die Software des Batteriesteuermoduls aktualisiert. Sie ist daraufhin in der Lage, kritische Anomalien in der Batteriezelle zu identifizieren. Wird eine solche tatsächlich erkannt, muss das Hochspannungs-Batteriepaket ersetzt werden.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) untersucht derzeit noch, ob es den Rückruf überwacht. Es führt ihn unter der Referenznummer 14793R. Bei Ford läuft die Maßnahme über den internen Code 24S79. "Ford informiert seine Kunden proaktiv über einen Rückruf", sagt ein Sprecher auf Nachfrage. In einem Kundenanschreiben, das der Redaktion vorliegt, heißt es, dass Ford das Software-Update voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 zur Verfügung stellen wird. Bisher gibt es allerdings keine Informationen darüber, wie lange ein Werkstattaufenthalt dauern wird. Vorfälle mit Sach- oder Personenschaden sind bislang nicht bekannt.

Lange Rückruf-Historie beim Kuga PHEV

Ford muss den Kuga Plug-in-Hybrid zum wiederholten Male zurückrufen. Die Maßnahmen-Kaskade begann 2020, als Defekte am Hochvolt-Akku und an Bauteilen der Laderegelung einen Fahrzeugbrand hätten auslösen können. Ford musste daraufhin die Antriebsbatterie austauschen, was sich bis 2021 hinzog und den Hersteller viel Geld kostete – auch deshalb, weil Ford seine Kunden mit Tankkarten besänftigt hatte.

Später machte auch noch der 2,5-Liter-Duratec-Benzinmotor Probleme. Ein Defekt des Pleuellagers konnte den Motorblock oder die Ölwanne beschädigen, was unter Umständen zum Austritt von Öl und/oder Kraftstoffdampf führte. Aufgrund des Designs des Motor-Unterbodenschutzes und des aktiven Kühlergrill-Verschlusssystems konnte sich das Öl oder der Benzindampf unter bestimmten Betriebsbedingungen unter der Motorhaube sammeln und daraufhin erhitzen oder gar entzünden. Auch dies zog umfangreiche Abhilfemaßnahmen im Zuge eines Rückrufs nach sich. Als der Kuga später noch zweimal in die Werkstatt musste, weil die Software des "Power Control Module" (PCM) zickte, war das Rückruf-Debakel um das Modell endgültig perfekt.