Ford Indien stellt Produktion und Verkauf ab sofort ein

Ford Indien
Produktion sofort eingestellt – 2 Milliarden Miese

Von der Einstellung der Produktion werden rund 4.000 Mitarbeiter betroffen sein. Das Unternehmen erstellt für die Betroffenen zusammen mit Gewerkschaften sowie Händlern und der Regierung einen Sozialplan. Insgesamt hat der amerikanische Autohersteller in Indien mehr als 11.000 Mitarbeiter. Wie Ford weiter mitteilt, werde hingegen die Sparte mit Entwicklungs- und Software-Dienstleistungen am Standort Chennai ausgebaut. Die Aufwendungen für diesen Umbau beziffert Ford auf zwei Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro).

Neuwagen-Nachfrage überschätzt

In den vergangenen zehn Jahren hat der Autobauer nach eigener Mitteilung mehr als zwei Milliarden US-Dollar operative Verluste angehäuft. Darin räumte er ein, man habe die Neuwagen-Nachfrage in dem Land höher eingeschätzt.

Ford will in Zukunft nur noch importierte Fahrzeug in Indien anbieten, darunter auch den Mustang sowie die neuen Hybrid- und Elektroautos – unter anderem den Mustang Mach-E. Der Verkauf aktueller Produkte wie Figo, Aspire, Freestyle, Eco-Sport und Endeavour wird eingestellt, sobald die bestehenden Händlerbestände verkauft sind. Weiterhin bietet der Hersteller aber den vollen Kundendienst für diese Fahrzeuge mit Service, Ersatzteilen und Garantieleistungen an.

Drei Millionen Neuwagen pro Jahr

In Indien mit einer Bevölkerung von 1,36 Milliarden Menschen werden jährlich nur rund drei Millionen Neufahrzeuge verkauft. Eine Besonderheit macht es vielen Autoherstellern schwer, auf dem Markt Fuß zu fassen. Mit dem Joint-Venture zwischen Suzuki und dem indischen Staat beherrscht Maruti Suzuki den Automarkt mit einem Marktanteil von 48,99 Prozent (2020). In den Verkaufs-Top 10 des vergangenen Jahres finden sich allein sechs Maruti-Modelle und zehn in den Top 20 (siehe Fotoshow). Der Elektroauto-Marktanteil in Indien lag im Jahr 2020 bei 0,16 Prozent.