Fahrzeugbestand 2023: Rund 60,5 Millionen Kfz

Bestand an Pkw und anderen Fahrzeugen
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Nie gab es so viele Autos in Deutschland

Autohalde © Getty Images 76 Bilder

Der Fahrzeugbestand in Deutschland wächst immer weiter. Zum Stichtag 1. Januar 2024 notiert das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 60.680.636 zugelassene Kraftfahrzeuge. 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch die Pkw-Dichte hat wieder zugelegt.

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Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat im Januar 2024 die deutsche Bevölkerung auf rund 84,7 Millionen Menschen taxiert, etwa 300.000 mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt bleibt das Bevölkerungsniveau damit aber seit Jahren auf einem annähernd gleichen Level.

DAT Report 2024 1:06 Min.

Wie hoch der Grad der automobilen Mobilität ist, zeigen – zumindest statistisch – die Kfz-Bestandszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Die Behörde in Flensburg verzeichnet zum Stichtag 1. Januar 2024 exakt 60.680.636 zugelassene Kraftfahrzeuge in Deutschland. Der Fahrzeugbestand ist also abermals gewachsen, zum Vorjahr um 0,9 Prozent. Rechnet man noch die zugelassenen Anhänger dazu, immerhin 8.439.848 Exemplare (+ 1,7 %), dann summiert sich der bundesdeutsche Fuhrpark auf 69.120.484 Fahrzeuge, die mit einem Kennzeichen ausgerüstet sind. Nicht erfasst von den Statistikern werden die Fahrzeuge, die ohne Kennzeichen in irgendwelchen Garagen oder Sammlungen schlummern.

© André Tillmann
Fahrzeugbestand 2022 Knapp über 60 Millionen – Tendenz steigend

Mehr Autos, mehr Motorräder, mehr Lkw

Den größten Anteil an den zugelassenen Kfz haben die Pkw. Deren Bestand ist zum Stichtag um 0,7 Prozent auf 49.098.685 Autos gestiegen. Das Durchschnittsalter klettert von 10 auf jetzt 10,3 Jahre. Gut jeder dritte Pkw ist auf eine Fahrzeughalterin zugelassen und damit +0,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Rund 88,3 Prozent aller Pkw sind auf private Halter zugelassen. Der Bestand der Oldtimer mit und ohne H-Kennzeichen stieg um 6,7 Prozent auf 846.562 Fahrzeuge. Motorräder legen um 1,6 Prozent auf 4.992.579 Exemplare zu. Für die Lkw weist die Statistik 3.738.475 Fahrzeuge und damit 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr aus.

© Arturo Rivas
H-Kennzeichen 2024 Endlich Oldtimer - der Auto-Jahrgang 1994

Pkw-Dichte wieder gestiegen

Destatis hat den Kfz-Bestand noch detaillierter analysiert. Nach Destatis-Angaben kamen zum Jahresanfang 2024 auf 1.000 Einwohner 580 Pkw. Im Vorjahr war die Pkw-Dichte mit 578 Autos pro 1.000 Einwohner etwas niedriger, im Jahr 2022 hatte sie mit 583 einen Rekordwert erreicht. Grund für den leichten Rückgang der Pkw-Dichte in den Jahren 2023 und 2024 gegenüber 2022 ist, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos im genannten Zeitraum weniger stark zugenommen hat als die Bevölkerung. Der Zehn-Jahres-Vergleich zeigt einen deutlichen Anstieg der Pkw-Dichte in Deutschland: Im Jahr 2014 hatte es noch 543 Autos je 1.000 Einwohner gegeben.

Bemerkenswert ist auch die regionale Pkw-Verteilung. Am höchsten war die Pkw-Dichte zum Stichtag in den westlichen Flächenländern Saarland (655 Pkw pro 1.000 Einwohner), Rheinland-Pfalz (630) und Bayern (623). Die niedrigste Pkw-Dichte wiesen die Stadtstaaten Berlin (329), Hamburg (426) und Bremen (435) auf – unter anderem aufgrund eines besonders dichten ÖPNV-Netzes. Den niedrigsten Wert in einem Flächenland gab es in Sachsen mit 534. In allen ostdeutschen Flächenländern lag die Pkw-Dichte 2024 unter dem Bundesdurchschnitt, in allen westdeutschen darüber. Gegenüber dem Jahr 2014 ist die Pkw-Dichte in nahezu allen Bundesländern gestiegen. Die einzige Ausnahme bildet Berlin, wo sie von 337 auf 329 im Jahr 2024 zurückging.

Verbrenner dominieren, E-Autos wachsen

Das Thema Elektromobilität schlägt sich immer stärker im Bestand nieder. Die Zahl der reinen Elektroautos stieg um 39,1 Prozent auf 1.408.681 Einheiten. Bei den Hybriden zeigte sich mit 2.911.262 Bestands-Pkw ein Plus von 24,5 Prozent, darunter waren 921.886 Plug-in-Hybride (+6,6 %). Die klassischen Verbrenner befinden sich hingegen auf breiter Front im Rückwärtsgang. Dieselmodelle nahmen um 2,0 Prozent ab, die Benziner um 1,1 Prozent. Auch Erdgas- (-4,0 %) und Flüssiggasantriebe (-4,0 %) waren rückläufig. Absolut gesehen bleiben Autos, die fossile Kraftstoffe verfeuern, aber weiter dominant. Sie machen 44,4 Millionen Einheiten im aktuellen Bestand aus.

Die Kompaktklasse war trotz eines Rückgangs von 1,4 Prozent mit einem Anteil von 23,2 Prozent im Bestand weiterhin das stärkste Segment, gefolgt von den Kleinwagen mit einem Anteil von 17,7 Prozent (-0,8 %). Die SUVs verzeichneten mit +11,2 Prozent die deutlichste Steigerung, ihr Anteil betrug 12,2 Prozent. Rechnet man noch die Geländewagen hinzu (6,4 %/+ 3,6 %), so kommt diese Fahrzeuggattung auf einen Bestandsanteil von 18,6 Prozent. Die Wohnmobile erreichten mit einem Plus von 8,3 Prozent nach den SUVs die zweithöchste prozentuale Steigerung im Bestand, ihr Anteil betrug 1,8 Prozent. Auf die Minis entfallen 6,9 Prozent des Bestands, auf die Mittelklasse 11,7 Prozent, auf die Oberklasse 0,6 Prozent, auf die Sportwagen 1,9 Prozent, auf die Mini-Vans 3,6 Prozent, auf die Großraum-Vans 3,7 Prozent und auf die Utilities 4,3 Prozent.

VW dominiert, junge Marken wachsen schnell

Betrachtet nach Marken stellt VW rund ein Fünftel des gesamten Pkw-Bestands in Deutschland. Ordentlich zulegen können vor allem junge Marken wie BYD, Nio oder Tesla, aber selbst die lange eingestellte Marke Sachsenring (Trabant) kann in den Bestandszahlen noch zulegen. (Die Übersicht über alle Marken sehen Sie in der Fotoshow).

Die meisten Pkw fahren in Nordrhein-Westfalen (10,6 Millionen), gefolgt von Bayern (8,4 Millionen) und Baden-Württemberg (6,9 Millionen) sowie Niedersachsen (5,0 Millionen) und Hessen (3,9 Millionen).

Fazit

Der deutsche Fahrzeugbestand wächst immer weiter. Zum Stichtag 1.1.2024 verzeichnet das KBA rund 60,7 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge, darunter 49,1 Millionen Pkw. Diese werden im Schnitt aber immer älter. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 10,3 Jahren. Unter den Marken dominiert VW das Straßenbild. Zugelegt hat auch wieder die Pkw-Dichte. Auf 1.000 Einwohner kommen 580 Autos.

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