EuroNCAP Crashtests 2023: Erfolgreiche E-Autos

EuroNCAP Crashtests 2023
Sicherheit auf hohem Niveau

Die ersten Autos, die sich im Jahr 2023 den EuroNCAP-Crashtestanforderungen stellen mussten, waren die beiden chinesischen Elektroautos Nio ET5 und Nio EL7. Beide Fahrzeuge lieferten in den meisten Testkriterien außergewöhnlich gute Leistungen und holten sich entsprechend Fünf-Sterne-Wertungen.

Profitieren können die Chinesen auch von den an beiden Fahrzeugen serienmäßig verbauten LIDAR-Systemen. Die Ultra-Long-Range-Radar-Sensoren sollen künftig für das autonome Fahren genutzt werden, bringen aber auch Vorteile für die Kollisionsvermeidungsfähigkeit.

In der zweiten Runde prüften die Tester den Lexus RZ und den BMW iX1 – ebenfalls beides Elektroautos. Und auch hier gab es in beiden Fällen eine Fünf-Sterne-Wertung, wobei der BMW sein Ergebnis vom bereits in 2022 getesteten X1 in der Verbrennervariante erbt.

Mit den Modellen Byd Seal und Dolphin sowie dem XPeng 7 traten in der dritten Crashtestrunde 2023 erneut chinesische Elektroautos an. Und erneut holten alle Kandidaten fünf Sterne und profitieren dabei auch von ihrer umfangreichen Serienausstattung an Assistenzsystemen.

Gewicht drückt auf Sicherheit

In der dritten und letzten Crashtestrunde für das Jahr 2023 mussten gleich elf Fahrzeuge, überwiegend Elektromodelle, antreten. Zu den Protagonisten gehören der Honda ZR-V, der Hyundai Kona, der VinFast VF8, der Smart #3, der BYD Seal-U, der BYD Tang, der Kia EV9, der XPeng G9 sowie der VW ID.7, der BMW 5er und der Mercedes EQE SUV. Bis auf den Vinfast, den Honda und den Hyundai, die nur ein Vier-Sterne-Ergebnis erreichten, konnten alle anderen Modelle die Top-Wertung von fünf Sternen abräumen. Nebenaspekt: Nur drei der Modelle bringen weniger als zwei Tonnen auf die Waage. Die Gewichtszunahme hat aber nicht mit mehr Sicherheitsausstattung zu tun, sondern liegt nur am Trend zu immer größeren Autos und der schweren Elektroantriebstechnik. Die EuroNCAP-Techniker sehen diese Gewichts-Entwicklung als bedenklich an.

Der VW ID.7 liefert nach Punkten eines der besten Ergebnisse des Jahres ab. Beim Mercedes EQE sowie beim Smart #3 wird der unzureichende Schutz des Mittelairbags kritisiert. Nicht optimal schützt der Xpeng kleinere Frontpassagiere, die unter dem Beckengurt durchrutschen können. Durchweg schwächer als die Wettbewerber schnitt der Vinfast beim Insassenschutz ab, was letztendlich auch zur Vier-Sterne-Wertung führt. Punktabzüge beim Insassenschutz sorgen auch beim Honda für nur vier Sterne im Endergebnis. Nur knapp an einer Drei-Sterne-Wertung vorbei schrappt der Hyundai Kona. Dieses Ergebnis führen die Tester auf seine unterdurchschnittliche Leistung, insbesondere bei der Fahrerassistenz und Unfallvermeidung zurück.

Erweitertes Bewertungsschema für 2023

Das europäische Sicherheitskonsortium EuroNCAP hat die Bewertungsanforderungen für seine Crashtests im Jahr 2023 weiter nachjustiert. Das aktualisierte Sicherheitsprotokoll umfasst neue Systeme zur Erkennung der Anwesenheit von Kindern im Auto, Spezifikationen für das Untertauchen von Fahrzeugen sowie die neuesten Technologien, die Motorradfahrer und andere gefährdete Verkehrsteilnehmer erkennen und darauf reagieren.

Zu den neu eingeführten Euro NCAP Active Safety-Szenarien gehören Car-to-Motorcycle, Car-to-Car Crossing, Car-to-Car Frontal, Dooring und Fahrer-Zustandsüberwachung. Um im Jahr 2023 die Fünf-Sterne-Bewertung von Euro NCAP zu erreichen, müssen Hersteller nun die anspruchsvollen Ziele dieses aktualisierten Testprotokolls erfüllen.