Euro NCAP testet Assistenz-Systeme (2021): BMW top, Opel und Toyota flop

Euro NCAP testet Assistenz-Systeme (2021)
BMW iX3 top, Opel Mokka-e und Toyota Yaris flop

Assistenz-Pakete, die Fahrerinnen und Fahrer vor allem auf der Autobahn unterstützen, sind längst in allen Fahrzeugklassen angekommen – selbst bei den Kleinwagen. Kaum noch ein Modell, das nicht mit einer adaptiven Geschwindigkeits-Regelung mit automatischem Abstandshalter, Spurhalte-Assistent und einer automatischen Notbrems-Funktion angeboten wird. Doch die Systeme arbeiten mit unterschiedlicher Technik. Und deshalb auch unterschiedlich gut? Genau das versuchte Euro NCAP in seiner aktuellen Testreihe herauszufinden.

11/2021, Euro NCAP testet Autobahn-Assistenzsysteme BMW iX3
Euro NCAP

Tatsächlich zeigen sich der Sicherheits-Organisation zufolge klare Qualitätsunterschiede bei den Systemen. Eindeutig am besten schneidet der BMW iX3 ab. Der SUV profitiert dabei von einer Sensorik, die BMW bislang nur für seine Elektroautos anbietet, nicht aber für die X3-Pendants mit Verbrennungsmotor. Einen entsprechend starken Eindruck vermittelt der Münchner; er erlangt als Einziger das Prädikat "sehr gut". Sein System "Driving Assistant Professional" erhält fast in allen Kategorien die Höchstpunktzahl. Lediglich bei den Themen Fahrerüberwachung und Kollisionsvermeidung leistet er sich kleine Schwächen.

Leichte Schwächen bei Mach-E und Formentor

Mit dem Ford Mustang Mach-E kommt ein Elektro-SUV-Konkurrent des BMW auf ein gutes Ergebnis. Im Bereich Backup-Systeme erreicht er fast so gute Punktzahlen wie der iX3. Was die reine Funktionsweise seiner Technologie angeht, performt der Ford immerhin überdurchschnittlich. Ähnlich ist es beim Cupra Formentor , der jeweils leicht bei der Fahrer-Überwachung, bei der Geschwindigkeits-Regelung und bei der Kollisionsvermeidung schwächelt.

11/2021, Euro NCAP testet Autobahn-Assistenzsysteme Toyota Yaris
Euro NCAP

Überraschend schwach präsentieren sich der Hyundai Ioniq 5 und der Polestar 2 im Euro-NCAP-Test. Die Assistenz-Systeme des Koreaners funktionieren zwar grundsätzlich gut; einen echten Ausreißer nach unten leistet er sich nur bei der Fahrer-Überwachung. Besonders massiv wirft ihn aber sein schwaches Verhalten in einer Situation zurück, in der die Fahrerin oder der Fahrer überhaupt nicht reagiert – etwa, weil er oder sie nicht dazu in der Lage ist. In dieser Kategorie gibt es für den Hyundai null von 25 möglichen Punkten. Genau umgekehrt ist es beim Chinesen mit schwedischem Genpool. Seine Systeme funktionieren einfach nicht gut; vor allem bei der Geschwindigkeits-Assistenz hapert es (2,5 von 25 möglichen Punkten). Allerdings will Polestar in Kürze ein Over-the-Air-Update durchführen, das die Assistenz-Systeme verbessern soll. Hier ist also bei der nächsten Testrunde ein besseres Abschneiden zu erwarten.

Mokka-e und Yaris mit Systemen auf "Einstiegs-Niveau"

Mit dem Opel Mokka -e und dem Toyota Yaris schneiden zwei getestete Modelle schlecht ab. Die Assistenz-Systeme des Elektro-Crossovers versagen zwar nicht, funktionieren jedoch im Schnitt allenfalls durchschnittlich. Wenn es jedoch darum geht, Fehler des Fahrers oder der Fahrerin auszubügeln, ist der Nachholbedarf des Opels noch etwas größer. Zudem zeigt sich hier – genau wie beim Yaris – exakt dasselbe Phänomen wie beim Hyundai: Beide Modelle greifen nur unzureichend ein, falls es vom Fahrersitz aus keine Reaktion mehr gibt. Ergo: Wie beim Mokka-e stuft Euro NCAP das Assistenz-Paket des Toyotas lediglich als eines auf "Einstiegs-Niveau" ein.