Mit seiner Tätigkeit für den neuen US-Präsidenten Donald Trump hat Tesla-Chef Elon Musk, höflich ausgedrückt, nicht nur Freunde gefunden. Die von ihm geleitete Organisation DOGE (Department of Government Efficiency, übersetzt "Abteilung für Regierungseffizienz") sorgt mit dem Schließen von Regierungsorganisationen und Massenentlassungen für erheblichen Wirbel in der politischen Szene der USA.
Mehrere Anschläge
In der Folge steht auch der von Musk geleitete Autohersteller Tesla buchstäblich unter Dauerfeuer. In den vergangenen Wochen wurden in den USA mehrere Anschläge auf Tesla-Stores und Ladestationen verübt. Hier sind die wichtigsten Vorfälle:
- Schüsse und Brandanschläge in Salem, Oregon: Im Februar eröffnete ein Mann das Feuer auf ein Tesla-Autohaus und warf zuvor Molotowcocktails auf Fahrzeuge
- Brandanschläge auf Ladestationen in Massachusetts: Am 3. März wurden mehrere Tesla-Supercharger in Littleton vorsätzlich in Brand gesetzt. Sieben Ladestationen wurden schwer beschädigt.
- Angriffe in Las Vegas: Mehrere Tesla-Fahrzeuge wurden bei einem Servicecenter durch Molotowcocktails in Brand gesetzt.
Die US-Regierung hat die Vorfälle inzwischen als potenziellen "inländischen Terrorismus" eingestuft und harte Maßnahmen gegen die Täter angekündigt. Und jetzt kommt neues Zoff-Potential hinzu. Eine vor kurzem aufgetauchte Webseite mit dem Titel "Dogequest" (Doge-Mission) listet auf einer Landkarte Personen, die mit der Organisation DOGE verbunden sind. Gleichzeitig sind dort jedoch auch die Standorte von Tesla-Superchargern und Tesla-Stores markiert. Noch perfider: Auf der dargestellten Landkarte finden sich beim Hineinzoomen auch die Namen, Adressen, Social-Media-Accounts, Telefonnummern und E-Mail-Kontaktdaten von privaten Tesla-Besitzern.
Wie und warum die anonyme Seite bestimmte Tesla-Fahrer an den Pranger stellt, ist nicht nachvollziehbar. Ganz offensichtlich handelt es sich bei diesem bedenklichen Verstoß gegen den Datenschutz um eine gezielte Auswahl, denn trotz der Vielzahl an Einträgen sind längst nicht alle Tesla-Besitzer auf der Plattform gelistet. Elon Musk hat auf die Seite ebenfalls bereits reagiert und nannte sie in einem Beitrag auf X "extremen Inlands-Terrorismus".
Aufruf zu Aktivitäten
In der Seitenbeschreibung wird mit ironischer Formulierung indirekt zu Aktivitäten gegen Tesla-Einrichtungen, -Besitzer und -Fahrzeuge aufgerufen. So heißt es dort "Wenn du auf der Suche nach einem Tesla bist, um mit einer Sprühdose deine künstlerische Ader zu entfalten, dann tritt einfach vor die Tür – keine Karte nötig! Bei DOGEQUEST glauben wir daran, kreative Ausdrucksformen des Protests zu ermöglichen, die du bequem von zu Hause aus durchführen kannst."
Der Seitenbetreiber selbst bleibt dabei anonym. Die Seite dogeque.st ist nach Recherche von auto-motor-und-sport.de am 17.3.2025 online gegangen und wird über einen Anbieter mit Adresse im Antillen-Staat St. Kitts und Nevis gehostet. Der betreffende Hosting-Service wirbt mit Identitätsschutz für seine Kunden, wurde aber in der Vergangenheit mit zahlreichen Piraterie- und Betrugsfällen in Verbindung gebracht.