Trotz faktischem Ende der Corona-Restriktionen bot der Juli auf dem deutschen Neufahrzeugmarkt keine guten Aussichten. Das gilt auch für die Boom-Branche mit Kennzeichen E, wo man sich in den Vormonaten über Wachstumsraten von 300 bis 400 Prozent erfreute. Im Juli sinkt dieser Zuwachs auf lediglich noch 52 Prozent. Das ist angesichts des insgesamt komplett eingebrochenen Gesamtmarkts (- 25% gegenüber Juli 2020) aber nur ein schwacher Trost.
Elektroauto-Neuzulassungen Juli 2021
In Zahlen bedeutet das: 25.464 der insgesamt 236.393 Pkw-Neuzulassungen im Juli 2021 entfallen auf Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb, das entspricht einem Stromer-Marktanteil von 10,8 Prozent. Stückzahlentreiber sind einmal mehr Kleinwagen und Kompaktklasse, während die prestigeträchtigen und leistungsstarken Premium-Stromer zurückfallen.
Dass die Neuzulassungen im Vergleich zum Juni (da waren es noch 33.420 E-Autos) spürbar zurückgingen, erkennt man an praktisch jedem Modell, überall gingen die Absatzzahlen zurück. Einmal mehr gefällt sich Teslas Model 3 in der Rolle als Quartals-Crasher, im Juni noch strahlend auf Platz 1, im Juli mit nur noch dreistelligen Erstzulassungen ins Mittelfeld durchgereicht. Einen Monat zuvor kamen noch fast zehn Mal so viele Model 3 erstmals auf deutsche Straßen.

Gleich drei Neuzugänge hat unsere Tabelle für den Juli zu vermelden und überraschenderweise ist nur einer davon ein SUV. Der Preis für den pompösesten Auftritt geht dabei selbstverständlich nach Stuttgart, mit 23 Neuzulassungen trägt sich erstmals der Mercedes EQS in die Statistik ein. Aktuell noch alles Werkszulassungen, mal sehen, wo für das E-Flaggschiff mit Stern die Reise hingeht. Einen nicht minder stattlichen Auftritt liefert der BMW IX ab, hier allerdings mit der zehnfachen Erstzulassungsrate im Vergleich zur elektrischen S-Klasse. Neuzugang Nummer drei dagegen gibt sich bescheiden: Der neue elektrische Opel Combo will vor allem nützlich und praktisch sein, als Statussymbol eignet er sich nicht so sehr.
Top 20 E-Autos Juli ´21
Im vorderen Bereich der Tabelle sind allerdings nicht die Neulinge bestimmend, ganz im Gegenteil. Ausgerechnet der VW E-Up, ein Auslaufmodell und als klassischer Kleinwagen so gar nicht zur Aufbruchstimmung der Wolfsburger passend, sichert sich den ersten Platz – vor der Konzern-Zukunft ID.3. Eine mögliche Wachablösung für den kleinen E-Up läuft sich derweil schon einmal warm: Der Fiat 500 E mausert sich zur Elektro-Hoffnung der italienischen Marke und kann auch in unserem Supertest ein gutes Ergebnis einfahren.