Der ADAC gibt seine Anti-Tempolimit-Haltung auf

Neue Sicht des Automobilclubs
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ADAC gibt Anti-Tempolimit-Haltung auf

Ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen? Nicht mit uns, hieß es stets vom ADAC. Nun aber ist der Automobilclub „nicht mehr grundsätzlich“ dagegen, sagt Gerhard Hillebrand, der Vizepräsident Verkehr.

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Soll es ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben? Wurde der ADAC bisher zu diesem Thema befragt, hieß es stets: Keine Chance, nicht mit uns! Nun hört man neue Töne aus der Zentrale des Automobilclubs in München. Der ADAC sei „nicht mehr grundsätzlich“ gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte der Vizepräsident Verkehr, Gerhard Hillebrand, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

„Der ADAC legt sich nicht fest“

Das bedeutet aber nicht, dass sich der ADAC nun in die Riege der Tempolimit-Befürworter einreiht. Hillebrand plädiert für eine Versachlichung der emotional geführten Debatte, die zudem polarisiere. Auch die eigenen Mitglieder – inzwischen sind es eigenen Angaben zufolge mehr als 21 Millionen – seien in der Frage gespalten. 50 Prozent lehnen demnach ein Tempolimit ab, 45 Prozent würden es begrüßen. „Deshalb legt sich der ADAC in der Frage aktuell nicht fest“, sagt Hillebrand.

© Arturo Rivas
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Der Funktionär fordert eine umfassende Studie, in der die Auswirkungen eines generellen Tempolimits von 130 km/h geklärt werden sollen. „Diese würde eine belastbare Entscheidungsgrundlage liefern.“ Auch in der kommenden Woche dürfte beim Verkehrsgerichtstag in Goslar angeregt über das Thema diskutiert werden. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung: Aggressivität im Straßenverkehr.

Große Koalition bei Tempolimit-Frage gespalten

Derzeit gibt es auf etwa 70 Prozent aller deutschen Autobahnkilometern keine generelle Tempobeschränkung. Die ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zufolge auch nicht nötig. „Wir haben weit herausragendere Aufgaben, als dieses hoch emotionale Thema wieder und immer wieder ins Schaufenster zu stellen – für das es gar keine Mehrheiten gibt“, sagte der CSU-Politiker kürzlich. Zuvor hatte die SPD, der Koalitionspartner in der Bundesregierung, eine Initiative pro Tempolimit gestartet und dies damit begründet, dass sowohl die Verkehrssicherheit als auch der Klimaschutz davon profitieren würden.

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