62 Prozent der Deutschen interessieren sich bei der Wahl ihrer Automarke am meisten für den Preis. Dies hat eine Umfrage des Beratungs-Unternehmens Deloitte ergeben. Dafür haben die Wirtschaftsfachleute 31.000 Konsumenten in 30 Ländern befragt. Bei der Vorjahresstudie betrug dieser Wert noch 55 Prozent, womit über der Hälfte der deutschen Kunden bereits vor einem Jahr der Preis wichtiger war als beispielsweise die Qualität.
Auch den Japanern ist der Preis wichtiger als die Qualität – 59 Prozent der Befragten bevorzugen nach eigenen Angaben eine günstige Automarke. Bei den Briten befinden sich der Wunsch nach einer preisgünstigen Marke und nach Qualität mit jeweils 62 Prozent auf dem gleichen Niveau. Chinesischen, indischen, südostasiatischen und US-amerikanischen Kunden ist hingegen die Produktqualität am wichtigsten. Südkoreaner schauen wiederum am meisten auf die Performance im Sinne von Verbrauch oder Elektroauto-Reichweite.

Dacia Duster: Gemäß einer aktuellen Umfrage ist deutschen Kunden der Preis beim Autokauf am wichtigsten.
Beliebtester Preis 15.000 bis 30.000 Euro
Bei der Spanne, wie teuer das kommende Auto sein darf, klaffen die Vorstellungen deutscher Kunden weit auseinander. Zehn Prozent der Befragten möchten weniger als 10.000 Euro ausgeben, elf Prozent bevorzugen den Bereich zwischen 10.000 und 15.000 Euro und mit 29 Prozent stellen diejenigen die größte Gruppe, die für ein Auto zwischen 15.000 und 30.000 Euro ausgeben würden. Zwischen 30.000 und 50.000 Euro möchten immerhin noch 28 Prozent der Befragten investieren. Zwölf Prozent peilen einen Preis zwischen 50.000 und 75.000 Euro an – diese Gruppe ist also größer als diejenige, die unter 10.000 Euro ausgeben möchte. Mehr als 75.000 Euro möchten nur drei Prozent der Befragten anlegen.
In Sachen Elektromobilität spiegelt die Umfrage die aktuelle Stimmung in Deutschland wider: Nur 14 Prozent der Studienteilnehmer möchten in Zukunft ein rein elektrisch angetriebenes Auto haben. Trotzdem ist das hinter China (27 Prozent) immerhin der zweithöchste Wert aller an der Umfrage teilnehmenden Länder. Der Wunsch nach einem reinen Verbrenner steigt hingegen das zweite Jahr in Folge: 53 Prozent der Befragten bevorzugen einen, vor einem Jahr waren es noch 49 und davor 45 Prozent.
Deutsche wollen hohe Reichweite
Bei der Reichweite eines Elektroautos möchten die Deutschen am liebsten eins mit mehr als 600 Kilometern, womit sie sich im Vergleich mit allen anderen an der Studie teilnehmenden Ländern mit die höchste Reichweite wünschen. Indische und südostasiatische Fahrer geben sich mit 300 bis 399 Kilometer zufrieden, in Japan gibt die mit Abstand größte Gruppe (29 Prozent) an, dass sie nie den Kauf eines Elektroautos in Betracht ziehen würde. In Südkorea möchten die Fahrer mit einer Batterieladung zwischen 500 und 599 Kilometer weit kommen und die Chinesen sind mit 400 bis 499 Kilometer Reichweite zufrieden. US-Amerikaner und Briten wünschen sich 300 bis 399 Meilen (483 bis 642 Kilometer) Reichweite.
Reichweite, Preis und die Ladeinfrastruktur sind dann auch die größten Sorgen der Deutschen beim Kauf eines Elektroautos. Bei Reichweite und Preis teilen nur die Briten die Sorgen der Deutschen. Den Chinesen und den US-Amerikanern sind Reichweite und Ladezeit am wichtigsten. Um die Ladezeit sorgen sich die Japaner und die Südostasiaten am meisten, wobei die Japaner fehlende Lademöglichkeiten zu Hause auf dem zweiten Sorgenplatz und die Südostasiaten ebenso fehlende Lademöglichkeiten, aber im öffentlichen Raum, sehen. Bei den Indern befinden sich die Ladezeit und die Ladeinfrastruktur auf den Plätzen eins und zwei und die Südkoreaner sorgen sich am meisten um die Sicherheit von Batterien und die Ladezeit.
Markentreue sinkt
Markentreue befindet sich in Deutschland aktuell auf dem absteigenden Ast. 46 Prozent der Befragten möchten zu einem anderen Hersteller wechseln – 2024 waren es nur 41 Prozent. Allerdings ist dies im Vergleich zu China wenig: Dort möchten 76 Prozent der Befragten die Marke wechseln – im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies nochmal eine Steigerung um drei Prozent. Und den Chinesen ist eine Fahrzeugproduktion im eigenen Land wichtig bis sehr wichtig: 65 Prozent der Befragten achten auf diesen Fakt. In Deutschland bevorzugt nur ein Drittel der Befragten Autos aus heimischer Produktion.