Wer Dacia hört, denkt vermutlich vor allem an günstige Autos – und das ist auch nicht falsch. Einen Kleinwagen für weniger als 12.000 Euro oder einen SUV unterhalb von 17.000 Euro haben schließlich nicht viele Hersteller im Angebot. Letzteres genau genommen kein anderer. Doch wenn es nach Renault-Chef Luca de Meo geht, soll die Marke auch einen Anspruch jenseits von Low Budget haben. So jedenfalls zitiert ihn Laurens van den Acker, Chefdesigner im gleichen Konzern, gegenüber der britischen Autocar.
Als Kernelement der Marken-Bildung hat sich die Renault-Tochter das Thema "Outdoor" ins Strategiepapier geschrieben. Nicht "Offroad" wohlgemerkt. Vielmehr soll sich Dacia als ein Hersteller etablieren, dessen Kundschaft sich gerne in der Natur verdingt. Nachdem zuletzt eine Kollektion an Camping-Zubehör erschienen ist, scheint der Prozess offenbar bereits angelaufen zu sein. Dazu passt, dass die Topausstattungen (Extreme) der aktuellen Dacia-Modelle betont robust gestaltet sind.

Dacia will dem Jeep Renegade und seinen Modell-Geschwistern künftig die Kundschaft abspenstig machen.
Abenteuer-Feeling für schmales Geld
Laut Laurens van den Acker besetzt in Europa aktuell nur die Stellantis-Marke Jeep das Outdoor-Thema – und zwar ohne echten Konkurrenten. Den kleinen Naturburschen Renegade allerdings gibt es derzeit erst ab etwas mehr als 40.000 Euro. Selbst für das neue Einstiegsmodell Avenger will Jeep mindestens 27.000 Euro haben, von Offroad-Profis wie Wrangler oder Gladiator wollen wir erst gar nicht anfangen. Soll heißen: Abenteuer-Feeling für eine preissensitive Kundschaft gibt es tatsächlich nur bei Dacia. So kostet selbst ein vollausgestatteter Duster mit Allradantrieb und großem Benziner kaum mehr als 25.000 Euro. Die kommende Generation ab 2024 soll zudem noch kerniger auftreten (den Erlkönig finden Sie in unserer Fotoshow oben im Artikel).
Mit dem für 2025 bereits bestätigten Bigster will Dacia das Prinzip aus Outdoor-Charme und günstigen Preisen dann ins C-Segment (Kompaktklasse / Untere Mittelklasse) übersetzen. Als Premiummodell will der Hersteller den größeren SUV jedenfalls nicht verstanden wissen, sondern als vielseitiges Familienauto, das die Konkurrenz vor allem in einem Punkt deutlich unterbieten kann: beim Anschaffungspreis.