Home-Office-Empfehlung, Abstandsgebote, Maskenpflicht, Ausgangssperren – während Covid-19 die Welt in Schach hält, überlegt man sich oft zweimal, ob, wann und wozu man sich wohin begibt. Vor allem aber auch wie. Bezogen auf Letzteres fand das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag des südkoreanischen Herstellers Kia bei einer Studie heraus: Der Pandemie geschuldet nutzen viele Deutsche nach dem Verlassen der eigenen vier Wänden gerade lieber direkt auch die eigenen vier Räder anstatt öffentliche Verkehrsmittel. Denn in diesen fühlen sich viele Deutsche eigenen Angaben zufolge weniger wohl als noch vor Corona. Für die repräsentative Studie befragte Innofact im Dezember 2020 1.000 Autofahrer/innen aus ganz Deutschland.
Jüngere steigen vermehrt aufs Auto um
Laut der Untersuchung nutzen 27 Prozent aller Studienteilnehmer seit Pandemie-Beginn verstärkt ihr Auto. Besonders markant fällt der Trend bei den 18- bis 39-Jährigen aus, unter denen sogar 37 Prozent den eigenen fahrbaren Untersatz Bus und Bahn vorziehen.
39 Prozent aller Befragten gaben an, die Pkw-Nutzung habe sich explizit durch Covid-19 verändert. Bei den Jüngeren setzt sich sogar über die Hälfte (51 Prozent) jetzt für Fahrten ins Auto, die sie vor der Pandemie mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt haben.

Nach Informationen von Innofact beeinflusst die coronabedingte Veränderung des Mobilitätsverhaltens zudem die Pkw-Nutzungsdauer. Klar – verwunderlich klingt das in Anbetracht der Situation erstmal nicht. Allerdings verbringen 26 Prozent der Befragten trotz aller Einschränkungen und Homeoffice-Tage entgegen der Erwartung insgesamt mehr anstatt weniger Zeit im Auto als vor Corona. Und auch hier liegt der Anteil der 18- bis 39-Jährigen mit 35 Prozent sogar noch höher. Der genaue Grund für die erhöhte Nutzung? Nun, 52 Prozent der Befragten – unter den Jüngeren sind es sogar 58 Prozent – fühlen sich im Auto gerade schlichtweg wohler als in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Upgrades für den Wohlfühl-Faktor
Zu diesem Trend passt auch, dass 24 Prozent aller Befragten und 39 Prozent der Jüngeren seit Pandemiebeginn ihren fahrbaren Untersatz bewusst gemütlicher gestaltet haben. Wie? Ganz einfach: durch Dinge wie Raumduft, komfortsteigernde Elemente oder dekorative Accessoires. Auf die Frage hin, wie man das Wohlbefinden im Auto am besten noch zusätzlich steigert, sprachen sich die Teilnehmer für gute Musik (62 Prozent), bequeme Sitze (51 Prozent), genügend Platz (46 Prozent) und die Möglichkeit zur Ruhe (47 Prozent) aus. Für die 18- bis 39 Jährigen zählen dieselben Faktoren. Ihnen sind sie allerdings noch wichtiger (Musik: 74 Prozent, Sitze: 60 Prozent, genügend Platz: 52 Prozent, Ruhe 53 Prozent).
Gerade mal 19 Prozent aller Studienteilnehmer verbringen weniger Zeit im Auto als vor der Pandemie. Was man aber auch erwähnen muss: Genügend Autofahrer nehmen in Sachen Nutzungsdauer überhaupt keine Veränderung wahr. Dieser Anteil überwiegt nämlich insgesamt und liegt mit 55 Prozent über der Hälfte.