Im Rahmen seiner Mobilitätsstudie 2022 befragte der Automobilzulieferer Continental in einer repräsentativen Umfrage 6.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren aus Deutschland, Frankreich, den USA, China, Japan und Norwegen zu deren Mobilitätsverhalten, dem Nachhaltigkeitsbewusstsein in Sachen Mobilität, der Einstellung zur Technik im Auto sowie ihrem Reiseverhalten.
Eigenes Auto bleibt wichtig
Nach der Conti-Analyse bleibt dabei das eigene Auto für viele Verbraucher nach wie vor das wichtigste Instrument für die eigene Mobilität – egal ob im Alltag oder auf dem Weg in den Urlaub. 84 Prozent der Befragten wollten das eigene Fahrzeug unverändert oft, 60 Prozent öfter als bisher nutzen. Damit wird das eigene Auto viel häufiger genutzt als alle anderen Verkehrsmittel zusammen. Zudem bevorzugen die meisten Menschen alleine zu fahren. Entsprechend haben 70 Prozent der Befragten keinerlei Berührungspunkte mit Car-Sharing. Auch Taxis oder andere Mitfahr-Angebote spielen für 61 bis 80 Prozent keine Rolle. Der Blick auf das eigene Auto hat sich durch die Corona-Pandemie zudem verändert. Es ist als persönlicher Schutzraum und Rückzugsort für viele Nutzer noch bedeutender geworden.
Sorgen um steigende Kosten
Sorgen bereiten den Umfrageteilnehmern vor allem die steigenden Energiekosten, die sich als dominanter roter Faden durch alle abgefragten Themengebiete ziehen. Vor dem Hintergrund der hohen Preise für Strom, Benzin und Dieselkraftstoff hat für eine knappe Mehrheit der Menschen in Deutschland eine umweltfreundliche Mobilität jedoch derzeit keine Priorität. Hinzu kommt, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland das Autofahren ab einem Benzinpreis von 2,80 Euro pro Liter nicht mehr leisten können.
44 Prozent der Deutschen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, gehen davon aus, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch sein wird. Die Anschaffung eines Elektroautos sehen dennoch 43 Prozent der Deutschen skeptisch. Nachhaltige Mobilität ist vielen Befragten in allen Ländern wichtig, viele würden auch bereitwillig umsteigen, allerdings fehlt es den meisten aber an den finanziellen Möglichkeiten dazu. Zudem befürchtet rund die Hälfte aller Befragten, dass nachhaltigere Autos auch teurer würden. Wobei über alle Länder hinweg die Mehrheit überhaupt nicht weiß, welcher Antrieb tatsächlich nachhaltig ist. Weitestgehend Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass der Staat den Kaufanreiz attraktiver gestalten müsste, damit der Anteil emissionsfreier Fahrzeuge steigt. Nur in China wäre eine Mehrheit bereit ein E-Auto auch ohne staatliche Förderung zu kaufen. Das sollte dann aber, wie auch in Japan oder den USA, möglichst aus lokaler Produktion stammen. Außerdem soll die Politik sich um den Ausbau erneuerbarer Energien kümmern.
Neue Technik muss bezahlbar, sicher und einfach zu bedienen sein
Offen steht die Mehrheit der Befragten neuen Technologien im Auto gegenüber. Allerdings befürchten sie auch, dass mehr technische Ausstattung auch zu höheren Preisen führt. Mögliche Fehleranfälligkeit und eine weniger intuitive Bedienung sind weitere Kritikpunkte. Automatisiertes Fahren halten Mehrheiten in allen Ländern zwar für sinnvoll, dennoch geben 78 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Haftungsregeln noch nicht verbindlich genug sind.
Besonders beim autonomen Fahren auf der Autobahn zeigt sich eine gemischte Gefühlslage. Während Chinesen und Japaner gerne das Lenkrad abgeben würden, vertrauen die Fahrer in allen anderen Ländern lieber ihren eigenen Fahrkünsten. Hier glauben die Mehrheiten sogar daran, das automatisiertes Fahren niemals zuverlässig funktionieren wird.