CleverShuttle zieht sich aus Berlin, Dresden und München zurück.

CleverShuttle weiter auf dem Rückzug
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Aus in Berlin, Dresden und München

CleverShuttle © CleverShuttle, https://youtu.be/s8wsVMif0kg

Ridepooling-Anbieter CleverShuttle gibt mit Berlin, Dresden und München weitere Großstädte auf.

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Bereits 2019 zog sich der seit 2014 existierende Ridepooling-Anbieter CleverShuttle aus Hamburg, Frankfurt und Stuttgart zurück. Jetzt gab das Unternehmen bekannt, auch die Märkte in Berlin, Dresden und München aufzugeben. Ein Buchen von Fahrten ist in den genannten Städten ab sofort nicht mehr möglich. Das mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bahn befindliche Startup gibt für seinen Rückzug wirtschaftliche Gründe an.

CleverShuttle© CleverShuttle, https://youtu.be/s8wsVMif0kg

Aus wirtschaftlichen Gründen zieht sich CleverShuttle jetzt aus Berlin (Bild), Dresden und München zurück.

Kooperationen mit dem ÖPNV

Für die von der Geschäftsaufgabe betroffenen Mitarbeiter möchte CleverShuttle gemeinsam mit der Bahn Lösungen finden. In Düsseldorf, Kiel und Leipzig bleibt der Ridepooling-Anbieter weiter aktiv. Um wirtschaftlich erfolgreicher zu sein, möchte sich CleverShuttle in Zukunft stärker mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) vernetzen und so "kommunales Ridepooling" anbieten. Dafür möchten die Verantwortlichen weitere Partnerschaften mit den ÖPNV-Anbietern eingehen, wie teilweise in Düsseldorf, Kiel und Leipzig bereits geschehen.

© BVG/Jules Esick

Der Ridepooling-Dienst der Berliner Verkehrsbetriebe BerlKönig ist in der Hauptstadt weiterhin aktiv.

Hauptstadt-Konkurrenz

In Berlin stand CleverShuttle in Konkurrenz zum 2018 von den Berliner Verkehrsbetrieben ins Leben gerufenen Anbieter Berl-König. Während Berl-König im Ostteil der Stadt aktiv ist, war CleverShuttle eher im Westen unterwegs und bediente auch den Flughafen Tegel. Berl-König setzt vorwiegend die Mercedes V-Klasse ein, CleverShuttle nutzte unter anderem den Nissan e-NV200. Einige Fahrer empfanden ihre stundenlange Arbeit in der V-Klasse als angenehmer als im NV200 – auch das Raumangebot ist im Mercedes besser, was in Kombination mit der großen Schiebetür auch das Aus- und Zusteigen vereinfacht.

© MOIA

Ob VWs Ridepooling-Dienst Moia jetzt nach Berlin geht, ist noch nicht bekannt.

Platz für Moia in Berlin frei

VWs in Hamburg erfolgreicher Ridepooling-Dienst Moia wollte ursprünglich auch in Berlin durchstarten. Die Wolfsburger bekamen aber keine Betriebsgenehmigung, weil dort bereits CleverShuttle und Berl-König am Start waren. Jetzt wäre der Weg für Moia frei. Unsere Anfrage, ob sich Moia jetzt nach Berlin ausdehnen möchte, blieb bisher ohne Rückmeldung.

Fazit

Ridepooling ist kein Selbstläufer, wie der anhaltende Rückzug von CleverShuttle aus deutschen Großstädten beweist. Schließlich wollen Ridepooling-Anbieter genau dort Geld verdienen, wo es mit dem ÖPNV, Taxis, Fahrdienstvermittlern und Carsharing-Anbietern viele andere auch wollen: in Innenstädten von Großstädten. Ist der ÖPNV vor Ort zu gut und macht es die Konkurrenz zudem auch noch besser, ist es schnell vorbei mit der Idee, per Ridepooling Geld zu verdienen.

Und ob Ridepooling wirklich hilft, den Individual-Verkehr in Städten zu reduzieren, oder vielleicht doch eher Kunden anlockt, die keine Lust auf einen zu Stoßzeiten überfüllten und hygienisch möglicherweise fragwürdigen ÖPNV haben, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch Weltverbessern scheint keine leichte Aufgabe zu sein.

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