Crate-Motoren sind komplette Pakete, die es Nachrüstern oder Umbauern erlauben, ein bestehendes Chassis mit einem neuen Antrieb auszurüsten. Sie sind vor allem in den USA bei Tunern und Viertelmeile-Racern beliebt und werden offiziell von den dortigen Autoherstellern produziert – und zwar zusätzlich zu jenen Triebwerken, die in ihre Neuwagen eingebaut werden. Allein General Motors bietet über seine verschiedenen Marken mehrere Dutzend unterschiedlicher Motoren als Crate Engines an.
Doch immer mal wieder dünnt der US-Konzern sein Angebot an Nachrüst-V8 aus. Wie General Motors dem US-Magazin "Road and Track" bestätigte, erwischt es diesmal zwei besonders namhafte und hubraumstarke Vertreter: den Motor mit der Werkskennung LS7 sowie dessen etwas schärferen Ableger LS427/570. Letzterer trug die Teilenummer 19420191 und war nicht für den Straßenbetrieb homologiert. Er bereicherte das Crate-Engine-Programm nur etwas mehr als ein anderthalbes Jahr. Bei beiden Motoren will Chevrolet Performance nur noch die bestehenden Aufträge abarbeiten und danach deren Fertigung einstellen. Ein Ersatz sei nicht eingeplant, heißt es von seiten Chevrolets.
Bekannt aus der Corvette C6 Z06
Den LS7-V8 führte GM bereits 2005 in der Corvette C6 Z06 ein. Dort leistete der Saugmotor 512 PS und leitete maximal 637 Newtonmeter an die Hinterachse weiter. Auch der Chevrolet Camaro Z/28 kam in den Genuss dieses Motors. Der LS427/570 wurde dagegen ausschließlich zum Zweck gebaut, in einer Kiste verschickt zu werden. Er verfügt über Nockenwellen mit schärferen Steuerzeiten, neue Ventile samt -federn, eine anders gestaltete Krümmeranlage, ein modifiziertes Einspritzsystem sowie eine geschmiedete Kurbelwelle und Pleuel aus Titan. In Summe stehen für den V8 dann 578 PS bei 6.200 Touren und 732 Nm Drehmoment bei 4.800 Umdrehungen zu Buche. Maximal mutet GM dem V8 7.000 Touren zu.
Eine Umstellung auf eine herkömmliche Ölsumpfschmierung sollte zudem den Einbau erleichtern, da ein Extra-Öltank plus die dazugehörigen Leitungen entfallen. Zusätzlich zum Motor benötigte der Tuner noch ein speziell abgestimmtes Motorsteuerungsmodul. Die angekoppelten Schaltgetriebe mussten zudem an die Schwungscheibe aus einem Camaro Z/28 andocken können.
In der Fotoshow sehen Sie die Corvette Z06 mit LS7-V8 im Vergleichstest gegen ihre C6-Schwestern Grand Sport und ZR1.