Toyota bleibt der größte Autohersteller der Welt. Der Konzern lieferte im vergangenen Jahr 10,7 Millionen Fahrzeuge aus, was den eindeutigen Spitzenplatz bedeutet. Das geht aus Zahlen des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hervor. Zwar verzeichneten die Japaner im Vergleich zu 2023 etwa 400.000 Auslieferungen weniger. Doch damit liegen sie im Trend, denn kaum ein internationaler Autohersteller konnte seine Absatzzahlen im vergangenen Jahr steigern.
Kontinuierliches Minus bei VW
Der zweitplatzierte VW-Konzern lieferte 2024 ebenfalls weniger Autos aus als ein Jahr zuvor (8,7 statt 8,9 Millionen). Ähnlich erging es der Hyundai-Gruppe auf dem dritten Rang (7,2 statt 7,3 Millionen). Auf Position vier bleibt Stellantis, wobei der europäisch-amerikanische Konzern den stärksten Einbruch innerhalb der Spitzengruppe verzeichnete: Von 6,2 Millionen schwanden die Auslieferungen auf 5,6 Millionen Pkw. Folgerichtig rückten die US-Rivalen General Motors (4,7 statt 5,0 Millionen) und Ford etwas näher heran. Der letztgenannte ist zudem der höchstplatzierte Autohersteller, der seine Auslieferungen im Vergleich zu 2023 steigern konnte (4,5 statt 4,4 Millionen).

Ziemlich bitter dürfte für die VW-Manager der Blick zurück sein. Denn 2019 lag der Wolfsburger Konzern noch auf dem Platz an der Sonne, nachdem er weltweit knapp elf Millionen Pkw ausgeliefert hatte. Der Toyota-Konzern kam seinerzeit auf "nur" 10,7 Millionen abgesetzte Fahrzeuge. Im ersten Corona-Jahr 2020 gab es für alle Autobauer einen großen Einbruch, doch bei Toyota fiel er weltweit betrachtet weniger heftig aus als bei Volkswagen. Die Niedersachsen lieferten in diesem Jahr 9,3 Millionen Fahrzeuge aus, während es bei Toyota 9,5 Millionen waren.
Toyota verkauft mehr Autos als vor Corona, VW weniger
Seither haben die Japaner den Spitzenplatz nicht mehr abgegeben und die Absatzzahlen ausgebaut, wobei 2023 mit 11,1 Millionen Auslieferungen den vorläufigen Höhepunkt darstellte. Bei VW ging es dagegen kontinuierlich bergab; die Auslieferungen liegen kontinuierlich unterhalb des Vor-Corona-Niveaus und weit entfernt von den Spitzenzeiten zum Ende der 2010er-Jahre.
Gegen den negativen Trend bewegen sich dagegen die Auslieferungszahlen der chinesischen Autokonzerne. BYD konnte seinen Wert im vergangenen Jahr von 3,0 auf 4,3 Millionen steigern, was einem Zuwachs von satten 42 Prozent entspricht. Die Landsleute von Geely verbesserten sich von 2,8 auf 3,3 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge – ein Plus von rund 20 Prozent. Beide Autokonzerne sind damit endgültig in den Top Ten der weltweit absatzstärksten Autohersteller angekommen, wobei BYD die etablierten US-Konzerne Ford und General Motors schon gehörig unter Druck setzt.
"Darwinistischer Ausleseprozess in den nächsten Jahren"
"Die Automobilindustrie steht am Vorabend einer großen Konsolidierungswelle", sagt Stefan Bratzel, Geschäftsführer des Center of Automotive Management. "In den nächsten Jahren wird ein darwinistischer Ausleseprozess in Gang kommen, in dem einige Unternehmen ausscheiden bzw. ihre Unabhängigkeit verlieren." Das gelte sowohl für Newcomer im Bereich der Elektromobilität als auch für einige etablierte Automobilhersteller und -zulieferer. Bratzel sagt weitere strategische Allianzen voraus, "da nicht wenige Unternehmen die weiterhin notwendigen hohen Investitionsausgaben für technologischen Wandel rund um Elektromobilität, software-definierte Fahrzeuge sowie automatisiertes Fahren nicht mehr allein werden stemmen können".