Blitzschlag: Wie sich sind Cabrios bei Gewitter?

Cabrio fahren bei Gewitter
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Ist man im Cabrio vor Blitzen geschützt?

Cabrio bei Gewitter © Getty Images / Patrick Lang

Sind Cabrios bei einem kräftigen Sommergewitter mit zahlreichen Blitzen genauso sicher wie ein Auto mit festem Dach?

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Ein schwül-heißer Sommernachmittag kann sich in einem kräftigen Gewitter entladen. Aber Sommerzeit ist hierzulande auch Cabrio-Zeit. Wenn mich als Cabriofahrer also ein Gewitter überrascht, sind dann Blitze für mich gefährlich?

Sicher im leitenden Käfig

Blitze schlagen in Fahrzeuge äußerst selten ein. Und wenn ein Blitz in ein Auto mit klassisch fest verbautem Metalldach einschlägt, sind die Insassen sicher. Die Metallkarosserie des Autos wirkt nämlich wie ein Faradayscher Käfig. Dabei schirmt die Karosserie als elektrischer Leiter den Fahrzeug-Innenraum ab, das Innere bleibt feldfrei. Allerdings kann der grelle Blitz die Insassen kurzzeitig blenden und der Einschlag kann den Außenlack und die Reifen beschädigen.

VW Golf eHybrid und GTE, ams 0221 Vergleich © Maximilián Balázs

Autos mit fest verbautem Metalldach sind ein Faradayscher Käfig, der die Fahrzeug-Insassen perfekt vor Blitzeinschlägen schützt (im Bild ein VW Golf eHybrid).

Cabrio: bei geschlossenem Dach sicher

Mit geschlossenem Dach profitieren Cabriofahrer ebenfalls von der schützenden Wirkung des Faradayschen Käfigs: Die Metallverstrebungen im Cabrio-Dach, der Frontscheibenrahmen und eventuell fest verbaute Überrollbügel reichen für eine Abschirmung aus. Bei Hochspannungs-Versuchen kam es zwar vereinzelt zu Brandspuren in den Cabrio-Verdecken, aber die Insassen blieben komplett unverletzt. Bisher ist kein Fall bekannt, bei dem sich Cabrio-Insassen durch einen Blitzschlag verletzt hätten.

© Daniel Wollstein

Die im Verdeck befindlichen Metallstreben machen in Kombination mit der übrigen Karosserie auch ein Cabrio zu einem Faradayschen Käfig, der seine Insassen vor Blitzschlägen schützt (im Bild ein Porsche 911 Carrera S Cabrio).

Fenster schließen

Autos mit einer nichtmetallischen Karosserie haben meistens eine tragende Struktur aus Metall, die ebenfalls als Faradayscher Käfig wirkt. Grundsätzlich gilt bei sämtlichen Fahrzeugen: Fenster und Türen schließen und eventuell vorhandene Teleskop-Antennen soweit wie möglich einfahren. Und bei der Parkplatzsuche hilft ein grundsätzlicher Gewitter-Tipp: erhöhte Punkte vermeiden.

© Werk

Auch Autos ohne komplette Metallummantelung sind bei einem Gewitter gut geschützt. Wie der Trabant P601 Universal aus der ehemaligen DDR, bestehen sie meistens aus einer selbsttragenden Metallstruktur, die ebenfalls als Faradayscher Käfig wirkt. Die Beplankung des Trabis besteht dabei aus nichtleitendem Duroplast (mit Phenolharz verstärkte Baumwollkurzfasern).

Gefährlicher für Autofahrer

Für Autofahrer viel gefährlicher als ein Blitzeinschlag sind bei einem Gewitter überspülte Straßen mit Aquaplaning, schlechte Sicht durch Starkregen oder Hagel, heftige Windböen und auf der Straße liegende abgerissene Äste oder umgestürzte Bäume.

Fazit

Das Auto ist bei einem Gewitter einer der sichersten Orte, da seine Karosserie als Faradayscher Käfig wirkt und den Innenraum abschirmt. Das Gleiche gilt für Cabrios (in der Bildergalerie der offene BMW 8er) mit geschlossenem Dach: Die im Dach sitzenden Metallverstrebungen machen in Kombination mit der übrigen Karosserie auch aus einem Cabrio einen Faradayschen Käfig.

Grundsätzlich ist es wichtig, bei einem Gewitter die Fenster und Türen (sowie das Dach) des Fahrzeugs zu schließen und, falls vorhanden, die Teleskop-Antenne soweit wie möglich einzufahren. Ansonsten sind für Autofahrer andere Folgen eines Unwetters viel gefährlicher als Blitze.

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