Brückenriss auf Berliner Stadtautobahn: A100-Ringbahnbrücke teilweise gesperrt

Brückenriss auf Berliner Stadtautobahn A100
Ringbahnbrücke teilweise gesperrt - Vollsperrung nicht ausgeschlossen

Ringbahnbrücke A100 Berlin
Foto: Autobahn GmbH

Die Verkehrsführung in Richtung Norden, nach Wedding, wurde auf eine einzige Spur verengt, was insbesondere im Berufsverkehr zu erheblichen Verzögerungen und langen Staus führt. Autofahrer mussten an den betroffenen Tagen bereits Verzögerungen von über 30 Minuten in Kauf nehmen. Zusätzlich ist seit Donnerstag auch die Überfahrt von der Avus (A115) auf den Stadtring Richtung Wedding vollständig gesperrt.

Riss in der Brücke hat sich vergrößert

Der entdeckte Riss befindet sich im Hohlkasten des Brückenüberbaus und nicht, wie zunächst befürchtet, im Brückenpfeiler. Diese Information gab Ralph Brodel, Pressesprecher der zuständigen Autobahn GmbH Niederlassung Nordost bekannt. Brodel unterstrich dabei, dass trotz der aufgetretenen Schäden keine unmittelbare Gefahr für die Verkehrsteilnehmenden bestehe. Laut Autobahn GmbH ist der Riss zwar nicht außergewöhnlich groß, dennoch sei eine intensive Überprüfung zwingend erforderlich, um langfristige Sicherheitsrisiken ausschließen zu können.

Der Zustand der 52 Jahre alten Brücke wird bereits seit mehreren Jahren kontinuierlich mithilfe elektronischer Sensoren überwacht. Diese Sensoren schlugen zuletzt Alarm, da eine Vergrößerung des bereits bekannten Risses registriert wurde. Aufgrund dessen wurde unverzüglich eine umfassende Untersuchung der Brücke eingeleitet.

Am Freitag, dem 7. März, erfolgte eine intensive Begutachtung des Schadens durch mehrere Expertenteams. Innerhalb weniger Stunden errichteten Techniker, Bauarbeiter und Spezialisten ein Baugerüst unter der Brücke, um detaillierte Untersuchungen zu ermöglichen. Dabei wurden auch Bohrkerne aus dem betroffenen Bereich entnommen. Diese Proben sollen den Ingenieuren und Statikern helfen, detaillierte Informationen über die Tiefe und den Umfang des Schadens zu erhalten und auf Grundlage dieser Erkenntnisse weitere Maßnahmen abzuleiten.

200.000 Autos fahren täglich über die Brücke

Ursprünglich war geplant, bis Freitagabend bereits erste Ergebnisse präsentieren zu können. Jedoch stellte sich während der Untersuchung heraus, dass eine tiefere und gründlichere Auswertung notwendig ist. In einer Pressekonferent am Montag (10.3.2025) informierte die Autobahn GmbH über den Zustand der Brücke: Diese bleibt in Fahrtrichtung Norden mindestens zwei weitere Wochen auf eine Fahrspur reduziert. Zur genaueren Beurteilung der Standfestigkeit der Brücke wurden zusätzlich externe Fachleute hinzugezogen. Ein abschließendes Ergebnis wird frühestens in zwei Wochen erwartet.

Laut Ronald Normann, Direktor der Niederlassung Nordost, könnte eine Vollsperrung notwendig werden, falls sich der bauliche Zustand als noch kritischer erweist als bisher angenommen. Derzeit werde jedoch versucht, die verbleibende Spur so lange wie möglich offenzuhalten.

Täglich passieren etwa 200.000 Fahrzeuge die Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm. Aufgrund der aktuellen Lage werden Autofahrer weiterhin gebeten, verstärkt alternative Routen zu nutzen, um Staus und Wartezeiten möglichst zu reduzieren.