Ein großer Teil der grünen Lunge Berlins brennt: Seit es am frühen Morgen des 4. August eine Explosion auf einem Sprengplatz der Polizei gegeben hat, stehen etwa 15.000 Quadratmeter des Grunewalds in Flammen. Und ein Ende ist nicht abzusehen: Weil aus diesem Areal am Kronprinzessinnenweg im Berliner Ortsteil Nikolassee immer wieder Knallgeräusche zu hören sind, können die Einsatzkräfte nicht zu den drei bis vier Glutnestern vorrücken. Wegen Explosionsgefahr habe die Feuerwehr einen Sperrkreis von rund 1.000 Metern um den Brandort gezogen, berichtet der "Spiegel" auf seiner Internetseite. Der Wald sei aktuell sehr trocken, heißt es.
Die Brandkatastrophe hat auch negative Auswirkungen auf den Verkehr in der Hauptstadt. Die Berliner Stadtautobahn Avus (A115) bleibt voraussichtlich den gesamten Tag gesperrt; auch der Kronprinzessinnenweg, die Havelchaussee und weitere Straßen können derzeit nicht befahren werden. Auf der Schiene sind der Regionalverkehr sowie die S-Bahn-Linie S7 in Richtung Westen sowie die Fernstrecke Richtung Magdeburg, Hannover, Stendal und Amsterdam unterbrochen. Fernzüge in diese Richtung werden über Spandau umgeleitet. Stopps in Berlin-Wannsee und Potsdam entfallen vorerst. Wie lange die Situation andauern wird, steht noch nicht fest: "Der Einsatz wird lange dauern", zitiert spiegel.de die Feuerwehr.
Im Video: Teodor von der Bundeswehr
Auch am Freitag, 5. August zogen sich die Löscharbeiten wegen der schwierigen Umstände weiter hin. In der Zwischenzeit wurde auch bei der Technik massiv aufgerüstet. Im rbb sagte der Berlinder Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein dazu: "Wir haben nahezu alles anfahren lassen, was es an Technik in Deutschland gibt". Darunter war sogar "Teodor" (siehe Video oben) von der Bundeswehr. Der "telerob Explosive Ordnance Disposal and observation robot", auf Deutsch Kampfmittelbeseitigungs- und Beobachtungsroboter wird dem Namen entsprechend eingesetzt, wenn es für Menschen zu gefährlich wird. Teodor kann Kampfmittel und Sprengvorrichtungen erkennen und beseitigen. Der rund 400 Kilo schwere Roboter wird ferngesteuert und bewegt sich mit Elektroantrieb.
Bisher keine Personenschäden bekannt
Behördenangaben zufolge werden im Bereich des Sprengplatzes unter anderem Kampfmittelmunition und Feuerwerkskörper gelagert. Personen sollen durch die Katastrophe bisher nicht verletzt worden sein. Das nächste Wohngebiet befindet sich rund zwei Kilometer entfernt vom Feuer. Ein Übergreifen der Flammen auf dieses Areal will die Feuerwehr unbedingt verhindern. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen ausschalten.
Hinweis: In der Fotoshow blicken wir zurück auf das Avus-Rennen 1934.