BMW umgeht Russland-Sanktionen

Über 100 BMW-Modelle exportiert
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BMW umgeht Russland-Sanktionen

© RONNY HARTMANN via Getty Images

BMW hat Unregelmäßigkeiten bei Exporten nach Russland festgestellt. Laut einer Unternehmensmitteilung deckten interne Kontrollen auf, dass vom Standort Hannover mehr als 100 Fahrzeuge nach Russland geliefert wurden, obwohl ein striktes Embargo für solche Exporte besteht.

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Als Konsequenz wurde der Verkauf weiterer Fahrzeuge gestoppt, und den verantwortlichen Mitarbeitern wurde gekündigt. BMW bestätigte damit einen Bericht des "Business Insider".

BMW will Sanktions-Umgehung verhindern

BMW wies darauf hin, dass trotz der Einhaltung der Sanktionen Produkte westlicher Unternehmen in Russland weiterhin erhältlich sind. Dies geschehe häufig durch sogenannte Graumarktimporte, bei denen Fahrzeuge über Dritte in Länder geliefert werden, die nicht den Sanktionen unterliegen, und anschließend nach Russland weiterverkauft werden. BMW betonte, dass es aktiv Maßnahmen ergreife, um solche Umgehungen zu verhindern.

BMW steht nicht allein mit diesem Problem. Unternehmen aus verschiedenen Branchen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, da Produkte trotz Sanktionen in Russland verfügbar sind. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie schwierig es ist, eine vollständige Kontrolle über globale Lieferketten und den Weiterverkauf von Produkten zu behalten.

Juristische Konsequenzen noch nicht klar

Der Autobauer hat angekündigt, weiterhin strenge interne Kontrollen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung der Sanktionen durchzuführen. Ob die Verantwortlichen in diesem Fall juristisch belangt werden, bleibt abzuwarten.

© Hersteller / Patrick Lang
Automarkt Russland 2022 Lada-Land am Boden

Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterliegt der internationale Handel mit Russland umfassenden Sanktionen, darunter auch die der Europäischen Union. Diese beinhalten ein Embargo für die Lieferung von Autos an russische Abnehmer. Ziel der Maßnahmen ist es, die wirtschaftlichen und technologischen Kapazitäten Russlands zu beschränken.

Neben der EU haben auch die USA umfassende Maßnahmen ergriffen, um Sanktionsverstöße in Drittstaaten zu verhindern. Dazu zählen Sanktionen gegen fast 400 Einrichtungen und Personen in über einem Dutzend Ländern.

Fazit

BMW hat festgestellt, dass vom Standort Hannover mehr als 100 Fahrzeuge nach Russland geliefert wurden, obwohl ein striktes EU-Embargo dies verbietet, und hat den Verkauf gestoppt sowie die verantwortlichen Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen betont, dass sogenannte Graumarktimporte eine Herausforderung für die Einhaltung der Sanktionen darstellen und aktiv Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu unterbinden.

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