Das BMW-Werk Spartanburg war 2024 erneut der größte Automobilexporteur nach Wert in den Vereinigten Staaten. Dies geht aus Daten hervor, die das US-Handelsministerium im Februar veröffentlicht hat. Das Werk Spartanburg exportierte von den im vergangenen Jahr produzierten 396.117 Fahrzeugen knapp 225.000 BMW mit einem Exportwert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar. Seit 2014 exportierte das Werk in South Carolina über 2,7 Millionen BMW und damit knapp zwei Drittel der Gesamtproduktion – mit einem Exportwert von 104 Milliarden US-Dollar. Damit ist BMW seit mehr als einem Jahrzehnt wertmäßig der größte Automobilexporteur in den Vereinigten Staaten.
Die Erfolgsmeldung der Bayern fällt genau in eine Zeit, in der der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump den europäischen Autobauern erneut mit hohen Strafzöllen droht, sollten sie nicht in den USA investieren.
BMW USA stark im Export
Bereits während seiner ersten Präsidentschaft hatte Trump 2019 wegen des großen Handelsdefizits seines Landes mit entsprechenden Zoll-Forderungen gedroht. Weil das angeblich die nationale Sicherheit gefährdet, wollten die Vereinigten Staaten seinerzeit hohe Strafzölle auf Autos erheben. Besonders im Blick hatte Trump bei der damaligen Diskussion übrigens BMW. Die Bayern bauten damals das inzwischen in Betrieb genommene Werk im mexikanischen San Luis Potosí, das dem Ex-Präsidenten ein Dorn im Auge war: "Wenn sie in Mexiko eine Fabrik bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen", sagte Trump seinerzeit.
BMW konterte seinerzeit mit Gelassenheit. Diese konnten sich die Bayern in der Gewissheit leisten, selbst einen erheblichen Beitrag zu leisten, dass das US-Handelsdefizit nicht noch größer ist als ohnehin schon. Denn bereits seit 2014 ist BMW und keiner der einheimischen Autokonzerne der größte Auto-Exporteur der USA. So auch 2022: Wie Daten des US-Handelsministeriums zeigen, hat zum neunten Mal in Folge kein Autobauer mehr Fahrzeuge aus den USA ausgeführt als der Premiumhersteller mit Hauptsitz in München. Der Gesamt-Exportwert der aus den USA ins Ausland verschifften Autos im vergangenen Jahr: Fast 9,6 Milliarden Dollar (umgerechnet fast genau neun Milliarden Euro), was etwas weniger war als 2021 (10,1 Milliarden Dollar beziehungsweise fast 9,5 Milliarden Euro).
2023 hatte das BMW-Werk in South Carolina nach Angaben des US-Handelsministeriums 227.029 BMW X-Modelle mit einem Exportwert von fast 9,6 Milliarden US-Dollar exportiert.
Die meisten Autos gehen nach Deutschland und China
Spartanburg ist das größte Werk der BMW Group und produziert mehr als 1.500 Fahrzeuge täglich. Fast 57 Prozent des Produktionsvolumens werden in rund 120 Märkte geliefert. Damit ist BMW seit mehr als einem Jahrzehnt wertmäßig der größte Automobilexporteur in den Vereinigten Staaten.
Die im Werk Spartanburg gefertigten BMW wurden hauptsächlich über den Hafen von Charleston, South Carolina, sowie über vier weitere Häfen an der Ostküste exportiert. Die wichtigsten Exportmärkte des Werks sind Deutschland, Südkorea, China, Kanada und Großbritannien. Das Werk beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2024 stammten fast 50 Prozent der in den USA verkauften BMW-Fahrzeuge aus dem Werk Spartanburg.