Parkhäuser sind die Bauwerke mit der höchsten Instandsetzungsrate. Darauf hat die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken (BGIB) hingewiesen. Zwischen 2021 und 2024 seien deutschlandweit etwa 40 bis 50 Prozent der zur Fremdüberwachung angemeldeten Baustellen Parkhäuser. Diese Zahl bleibe "seit drei Jahren auf konstant hohem Niveau, ohne erkennbare Zu- oder Abnahme", so der BGIB-Vorsitzende Marco Götze zu auto motor und sport. Zur Fremdüberwachung durch eine neutrale Prüf- oder Überwachungsstelle müssen vor allem Bauten mit hohen Sicherheits-und Qualitätsanforderungen gemeldet werden – also zum Beispiel auch Brücken, Tunnel, Schulen, Stadien oder Hochhäuser.

Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken: "Parkhäuser sind aktuell die am häufigsten instand gesetzten Bauwerke.“
Als Ursache für den maroden Zustand vieler Parkhäuser nennt BGIB-Chef Götze die starke Belastung durch Verkehr und Witterung sowie die Kombination von Feuchtigkeit und Streusalz. Chloridhaltiges Wasser kann bis zur Stahlbewehrung in den Beton eindringen und diesen auflösen.

Wie in der Tropfsteinhöhle: Innenansicht eines Parkhauses in Hamburg.
"Unsichere wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Unklarheiten, insbesondere vor Wahlen", würden notwendige Sanierungen verzögern, so Götze. Ein Hemmnis sei auch das "weiterhin hohe Zinsniveau. Viele Parkhaus-Betreiber warten auf sinkende Zinsen." Zudem seien die Baukosten in den letzten Jahren gestiegen, "sodass sich die Hoffnung auf künftige Preisrückgänge als zusätzlicher Bremsfaktor erweist." Parkhaus-Eigner würden den Return on Investment oft als zu gering bewerten. Götze: "Jede Bauzeit ist mit Betriebsausfällen und Umsatzeinbußen verbunden, belastet das wirtschaftliche Ergebnis." Sanierungsstau entstehe auch durch "regulatorische und strukturelle Hemmnisse, strenge Bauvorgaben und lange Genehmigungsprozesse". Zudem würden "gezielte Fördermittel" fehlen.
Hinweis: In der Fotoshow stellen wir Ihnen das "Aldi"-Parkhaus in Hamburg vor.