Im Gegensatz zu den Automärkten in Europa und den USA erholte sich im vergangenen Jahr China schnell vom Corona-bedingten Lockdown. Während im Februar die Absätze um 81,7 Prozent und im März um 48,8 Prozent zurückgegangen waren, brachte der April mit plus 5,2 Prozent wieder schwarze Zahlen.
Seit 2014 unter 20 Millionen Neufahrzeuge
Im Jahresverlauf zog der chinesische Automarkt weiter an, allerdings konnte mit Jahresfrist der Corona-Verlust aus dem ersten Quartal nicht mehr ganz aufgefangen werden. So liegen die Pkw-Verkäufe 2020 um 6,7 Prozent unter dem Vorjahr, lediglich 19,7 Millionen Fahrzeuge wurden verkauft. Diese Quote bedeutet zum dritten Mal in Folge in China einen Rückgang, erstmals seit 2014 wurden weniger als 20 Millionen Autos verkauft.
Wie in Deutschland und zahlreichen anderen Märkten auch, erfreuen sich SUV und Crossover-Modelle in China wachsender Beliebtheit. Die Verkäufe konnten trotz der negativen Bilanz um 5,1 Prozent zulegen – mit 47 Prozent stellen SUV und Crossover den größten Anteil dar. Ebenfalls analog zu anderen Märkten, müssen auch in China die Vans mit herben Verlusten klarkommen. Der Marktanteil beträgt nur noch 5,6 Prozent – der niedrigste Wert seit 2012.
Importmodelle schlagen China-Autos
Wie schon in den beiden Vorjahren, überflügeln importierte Modelle die chinesischen Automarken, wenn auch mit Verlusten. Der Marktanteil der chinesischen Marken liegt mit 38,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 2014. Allen voran Autos aus Japan konnten zulegen und den Anteil auf 23,5 Prozent erhöhen. Zu das Verlieren gehören die südkoreanischen Marken mit einem Rückgang um 28,5 Prozent auf 3,5 Prozent Marktanteil. Aber auch die europäischen Autobauer mussten Verluste verzeichnen. Ihr Anteil liegt nach einem Rückgang um 9,8 Prozent nunmehr bei 25 Prozent.
Marktführer Volkswagen musste in China kräftig bluten. Um 15,8 Prozent gingen die Verkäufe zurück. Damit markieren die Wolfsburger das schlechteste Ergebnis in den Top 12. Deutlich besser ist Honda mit plus 5,5 Prozent und Toyota mit Plus 9,1 Prozent aufgestellt. Im Bereich der Luxusmarken steht Audi mit über 650.000 verkauften Modellen an der Spitze, wenngleich Mercedes und BMW mit 640.000 und 611.000 Fahrzeugen aufgeholt haben. Alle drei Marken fuhren Verkaufsrekorde ein.
VW-Konzern mit mehr als 10 Autos in den China-Top-50
Apropos Verkaufsranking: Ganz vorne steht der Nissan Sylphy, der es 2020 als einziges Modell über die 500.000-Marke schafft. Damit gehört die Mittelklasse-Limousine als viertes Modell zum "Halb-Millionen"-Club. Bisher schafften es in den vergangenen Jahren nur der VW Lavida, der Haval H6 und der Wuling Hongguan (zeitweise mit über 750.000 Modellen) in diesen Absatz-Club.
In den Top 50 konnte VW 2020 acht Modelle wie den Sagitar, den Bora oder den Tayron unterbringen, Audi platzierte wie Mercedes drei Fahrzeuge, BMW zwei Modelle. Welche das sind, sehen Sie in unserer Fotoshow.