Diebstahl-Statistik 2023: Welches ist das meistgeklaute Auto?

Diebstahl-Statistik 2023
Diebe lieben diese SUV!

Die Zahl der Autodiebstähle hat in Deutschland wieder deutlich zugelegt. Im Jahr 2023 wurden genau 14.585 Fahrzeuge gestohlen und zur Anzeige gebracht, fast 20 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Und das sind nur die Fahrzeuge mit einer Kaskoversicherung. Laut Bundeskriminalamt (BKA) waren 28 Prozent mehr Pkw zur Sachfahndung ausgeschrieben als im Vorjahr. Berlin steht als Hotspot für Autodiebe an erster Stelle, gefolgt von Hamburg und dem Land Brandenburg.

Mehr Autos unterschlagen

Der Anteil der unterschlagenen Pkw stieg laut BKA zum Vorjahr um 18,6 Prozent. Das macht an allen geklauten Autos einen Anteil von 17,8 Prozent aus. Als unterschlagen gelten etwa Leasingautos, die ohne Erlaubnis des Leasinggebers verkauft werden, oder Mietwagen, die nicht zurückgegeben werden.

Besonders beliebt: Importmodelle und der 911

Während insgesamt mehr Autos geklaut wurden, nahmen die Diebstähle von Autos der Marken VW, Audi und Mercedes sogar ab. Toyota, Hyundai und Kia sieht das BKA hingegen im Fokus der Langfinger. Die Top 20 sehen Sie in unserer Fotoshow. Den Trend, dass besonders viele Modelle von Toyota/Lexus, Land Rover und Kia dabei sind, bestätigen die Statistiken der Versicherer.

Laut BKA werden Autos der Marken Jeep, Land Rover und Porsche anteilig zu ihren Zulassungszahlen am häufigsten geklaut: Von 100.000 zugelassenen Jeep kamen 161 abhanden. Bei Land Rover waren es 121 und bei Porsche 97 – jeweils im Jahr 2023. Unter dem Durchschnitt von 30 liegen Marken wie Ford (27), VW (19) und Opel (13).

In der Top 20 nach Diebstählen pro 10.000 versicherten Pkw findet sich zwei Autos aus deutscher Produktion: Der Porsche 911 sowie der Mercedes GLS. Im weiteren Verlauf finden sich in den Top 50 die S-Klasse, der GLE sowie der GL von Mercedes und von Porsche Panamera, Cayenne sowie Cayman.

Geklaute Autos im Schnitt 21.400 Euro wert

Für die deutschen Autoversicherer beläuft sich der Schaden auf 310 Millionen Euro – 2022 waren es 250 Millionen Euro. Dabei zeigt sich ein Trend, dass Diebe es auf besonders hochpreisige SUV abgesehen haben. Das macht sich auch bei der durchschnittlichen Schadenhöhe bemerkbar. Die liegt mit 21.400 Euro rund sechs Prozent über dem Vorjahr.

Diebstähle von Autoteilen nehmen zu

Nicht nur Autos, auch Motorräder, Mopeds oder Lkw können gegen Diebstahl versichert werden. 2023 verzeichneten Versicherungen einen deutlichen Anstieg bei gestohlenen Mofas und Mopeds.

Über 1.000 geklaute Lkw

Auch Lkw, Krafträder und Zugmaschinen wurden spürbar häufiger geklaut als 2022. Laut BKA sorgte 2023 eine Diebstahlserie von Kleinlastern in Berlin für einen Anstieg der Lkw-Diebstähle um 43,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden 1.009 Lastwagen geklaut. Den höchsten Anteil haben hier die Marken Renault (282), Mercedes (264) und VW (86). Der Schaden für die Versicherer lag 2023 insgesamt bei 31,8 Millionen Euro – gegenüber 23,7 Millionen Euro im Vorjahr. Für jeden geklauten Laster mussten die Versicherer also im Schnitt 31.516 Euro bezahlen.

Obwohl die Zahl der zugelassenen Wohnmobile seit 2019 stetig zugenommen hat, ist die Zahl der Diebstähle zumindest für das Jahr 2023 kaum angestiegen: Das BKA registrierte 469 Fälle. Rund ein Drittel davon macht Fiat als Basismodell aus.

Was zahlt welche Versicherung?

Wenn ein Fahrzeug gestohlen oder ein Auto für den Diebstahl eines fest eingebauten oder fest mit dem Auto verbundenen Teils aufgebrochen wurde, ersetzt die Teilkaskoversicherung den entstandenen Schaden. Auch wer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, wird entschädigt, denn die Teilkasko ist automatisch in der Vollkasko inbegriffen. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein solcher Diebstahl keinen Einfluss.

Kfz-Diebstahlschäden 2023
GDV

Alles, was nicht fest im Auto verbaut ist, wie ein Smartphone oder ein mobiles Navi, wird in Regel nicht von der Kaskoversicherung ersetzt. Wertgegenstände sollten daher nicht im Auto gelassen werden.