Auswertung von Verivox: So sieht der typische Golf-Fahrer aus

Auswertung von Verivox
So sieht der typische Golf-Fahrer aus

VW Golf 8 Embargo bis 24.10.2019 19:30 Uhr
Foto: Volkswagen

Seit 45 Jahren ist der VW Golf Deutschlands beliebtestes Auto. Und so beherrschend, dass er nicht nur einer ganzen Fahrzeugklasse, sondern auch einer Bürgergruppe seinen Namen gab. Die Generation Golf machte in den Achtzigerjahren den Schritt vom Jugendlichen zum Erwachsenen, ist also heute etwa Mitte 40 bis Mitte 50 alt. Aber ist das auch die Bevölkerungsgruppe, die heute noch vorrangig Golf fährt?

Generation Golf fährt heute eher andere Autos

Um diese Frage zu beantworten, hilft Verivox. Das Vergleichsportal hat dafür die Kfz-Versicherungsabschlüsse der vergangenen 24 Monate für überwiegend privat genutzte Pkw ausgewertet und anhand der Daten den typischen Golf-Fahrer ermittelt. Und dabei herausgefunden, dass die Generation Golf heute gar nicht besonders häufig Golf fährt. Die beiden Altersklassen 30 bis 49 Jahre und 50 bis 69 Jahre sind eher unterdurchschnittlich vertreten, was bei Frauen sogar noch stärker gilt als bei Männern.

10/2019, Typischer VW Golf-Fahrer Verivox
Verivox

Wobei man in der Alters- und Geschlechterfrage differenzieren muss – was Verivox auch getan hat. Was zu der Erkenntnis führt, dass Golf-Fahrer umso älter sind, je jünger ihr Auto ist. Bei maximal vier Jahre alten Golf-Exemplaren sind über 70-jährige Männer die mit Abstand größte Gruppe – und unter 29-jährige Frauen die kleinste. Ist das Auto dagegen älter, sind es plötzlich die männlichen Unter-29-Jährigen, die am häufigsten Golf fahren. Und bei Frauen ist das Modell plötzlich in etwa so verbreitet wie bei Männern. Bei neueren Exemplaren ist der Unterschied deutlich größer, da laut Verivox Frauen beim Kauf junger Autos eher zu Kleinwagen greifen.

10/2019, Typischer VW Golf-Fahrer Verivox
Verivox

Die Antwort auf die Frage, in welchem Bundesland überdurchschnittlich viele Golf fahren, ist wenig überraschend. Klar, es ist das VW-Stammland Niedersachsen mit den großen Standorten Wolfsburg und Emden (Index 129). Das heißt, im Vergleich zum Anteil an allen Autofahrern wird hier 29 Prozent häufiger Golf gefahren. Da das Schlusslicht Saarland nur auf einen Index von 71 kommt, sind es hier entsprechend 29 Prozent weniger als der Durchschnitt. Diesen definiert Hamburg mit einem exakten 100er-Index. Überdurchschnittlich beliebt ist der Bestseller zudem in Baden-Württemberg und Hessen, während ihn die Brandenburger und Rheinland-Pfälzer eher ignorieren.

Ansonsten scheinen Golf-Fahrer recht besonnene Verkehrsteilnehmer zu sein. Der Anteil der Punktesünder ist leicht unterdurchschnittlich (Index 97), genau wie die Jahresfahrleistung (11.641 statt 11.869 Kilometer). Zudem verursachen Fahrer eines bis zu vier Jahre alten Golfs deutlich weniger Haftpflichtschäden als die Lenker anderer Modelle (Index 86). Bei den Fahrern älterer Golf-Exemplare liegt die Statistik leicht über dem Schnitt (Index 105) – klar, hier sind ja auch eher junge Leute am Steuer.

10/2019, Typischer VW Golf-Fahrer Verivox
Verivox

Schließlich hat Verivox noch die Einstiegspreise der Golf-Generationen ab Golf III ins Verhältnis zur Lohnentwicklung gesetzt. Mit dem Ergebnis, dass Durchschnittsverdiener heute nur 1.082 Stunden arbeiten müssen, um sich einen Basis-Golf 8, der für unter 20.000 Euro zu haben sein soll, leisten zu können. Relativ am teuersten war der Golf Nummer sechs: Als er im Oktober 2008 erschien, mussten Durchschnittsverdiener für die 16.500 Euro teure Basisversion noch 1.205 Stunden arbeiten. Grund sind die stark gestiegenen Löhne in den vergangenen 28 Jahren. Betrug der Netto-Stundenlohn im Golf-III-Debütjahr 1991 (erst seit diesem Jahr weist das Statistische Bundesamt diese Zahlen aus) noch umgerechnet 9,41 Euro (18,40 D-Mark), liegt er aktuell bei 18,48 Euro.