Vagabund Lada Niva: Russen-Offroader vom Custom-Bike-Spezialisten

Vagabund Lada Niva
Russen-Offroader vom Custom-Bike-Profi

Motorräder von der Stange sind so aufregend wie Dosenfleisch vom Discounter, das weiß man nicht erst, seit die Hersteller das Thema entdeckt haben und ihre Bikes in diversen Umbaustadien als besonders hippe Sondermodelle an die Kunden bringen. Wirklich authentisch wird es allerdings erst bei einem individuellen Einzelstück. Wer das selbst nicht kann oder möchte und über den nötigen finanziellen Spielraum verfügt, wendet sich an sogenannte Customizer – Firmen, die aus seelenloser Großserienware Einzelstücke mit Charakter formen.

Ganz besonders hat sich in den vergangenen Jahren der Trend zu sogenannten Scrambler-Umbauten herausgeformt: Klassische Motorräder, aller überflüssigen Anbauteile beraubt und mit dicken, fetten Offroadreifen bestückt. Die modisch perfekte Ergänzung zum Großstadt-Männeroutfit mit Karo-Hemd und Vollbart hat sogar diverse Hersteller auf den Zug aufspringen lassen, die nun solche Scrambler-Sondermodelle ab Werk anbieten.

Vagabund Lada Niva Offroad-Umbau
Stefan Leitner Photography

Die wirklichen Sahnestücke entstehen allerdings nach wie vor bei Spezialisten, die sich jedes einzelne Fahrzeug mit einem individuellen Plan vornehmen. Solche sind zum Beispiel in Graz bei Vagabund Moto zu finden, wo sehr edle Einzelstücke vor allem auf Basis der klassischen Boxer-BMW entstehen.

Vom Scrambler-Motorrad zum Custom-Lada

Was aber, wenn man sich aus genau dieser Richtung statt eines Motorrades einem Geländewagen nähert? Nun ist der Lada Niva , erst seit kurzen 44 Jahren optisch nahezu unverändert auf dem Markt, schon für sich betrachtet ein echter Klassiker. Auch Offroad-Umbauten des preiswerten Russen gab es in den vergangenen Jahrzehnten ungezählte. Doch der Ansatz, aus einer halben Ruine einen vierrädrigen Scrambler zu bauen, ist außergewöhnlich.

Das mit der Ruine mag etwas übertrieben sein, aber Insider wissen um die übliche Blechkonsistenz eines 13 Jahre alten Lada Niva. Das 2007er Basisfahrzeug von Vagabund Moto machte da keine Ausnahme, die Schweißarbeiten waren umfangreich und langwierig. Dafür steht das Ergebnis nun tip-top vor dem Betrachter, nicht nur dank der Umbaumaßnahmen und dem stylishen Dachgepäckträger. Auch die Lackierung im Farbton Stahlgrau steht dem Niva ausgezeichnet – sie wurde ursprünglich von Skoda für den Octavia RS gemixt.

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Paul Brauchart von Vagabund Moto betont, dass es sich bei dem Einzelstück (mehr Details in der Bildergalerie) um ein Gebrauchs- und nicht um ein Show-Fahrzeug handelt, das auch wirklich im Gelände eingesetzt wird. Daher blieb auch der Innenraum des Niva unangetastet. Zum Verkauf steht das Auto derzeit nicht, dafür gibt es bei Vagabund Moto aber Pläne, diesen Umbau-Style auch einmal bei anderen Offroad-Klassikern wie dem Toyota Land Cruiser oder dem Land Rover Defender auszutesten.