Tief, tiefer, am tiefsten: 450 PS im antiken Suzuki
Tieferlegung im Hot-Rod-Style und ein Mazda-Wankelmotor – ein US-Instagrammer hat aus einem alten Suzuki-Offroader eine Taschenrakete gebaut.
Unter den außergewöhnlich merkwürdigen Ideen, die man im Bezug auf Autos haben kann, liegt die Tieferlegung von Geländewagen relativ weit vorne. Andererseits – die Gemüselaster aus den 1940er Jahren, aus denen Fans die richtig authentischen Hot Rods zusammenzimmern, wurden seinerzeit auch nicht direkt als Viertelmeile-Racer entwickelt.
Also lassen wir die Geschmackspolizei einmal stecken und nähern uns dem schwarzen Umbau, den Marvin Sanchez da auf die Räder gestellt hat, ganz unvoreingenommen. Sanchez, ein Instagrammer aus den USA (@chillmatic), schwärmt seit Kindheitstagen für die kleinen Offroad-Würfel des japanischen Herstellers. Als sich die ausgesprochen seltene Gelegenheit ergab, einen noch nicht komplett verrotteten Suzuki Samurai im Originalzustand zu ergattern, griff er deshalb sofort zu.

Böser Blick gehört dazu: Frontblende am kleinen Japaner.
Weil Marvin gleichzeitig ein großer Fan der Drag-Szene ist, war klar, was dem Geländezwerg blühte: Sein neuer Besitzer griff zum schweren Werkzeug. Aus den Blatt- wurden Plattfedern, um die Karosserie auf Minimaldistanz zum Asphalt zu bringen. Die angetriebene Vorderachse flog als überflüssiger Ballast raus und eine Dragracing-Achse von Strange Engineering zog ein. Die Antriebsarbeit übernimmt seit dem Umbau Schwermetall von Ford: Eine 8.8er Starrachse aus einem geringfügig größeren Ford F 150, in Bewegung gesetzt per speziell angefertigter Kardanwelle.
Wer beim Endantrieb so klotzt, will im Maschinenabteil nicht kleckern. Nachdem sich in den Samurai-Motorraum auch mit viel Fantasie kein US-V8 einfüllen lässt, ohne dass ihm das Hemd platzt, fand Marvin eine sehr abseitige, aber eben auch deutlich kompaktere Alternative: Den Drehkolbenmotor aus einem Mazda RX-7.
Feed me! Turbolader für den Wankelmotor.
Der 13B-Wankelmotor aus einem 1990er RX-7 liefert zwar mit 160 PS bereits mehr als das Doppelte der Originalleistung des winzigen Samurai. Macht aber für einen richtigen Drag-King natürlich noch viel zu wenig Musik. Marvin griff zu einem Precision Turbolader, baute passende Ansaug- und Abgaskrümmer, einen selbstgefertigten Ladeluftkühler, packte ein großes 66-Millimeter-Wastegate dazu und tüddelte das RX7-Getriebe zwischen Motor und Hinterachse.
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Das Ergebnis sind 450 PS, die sich über den Zwerg hermachen, der beim Gewicht auch noch tüchtig abgespeckt hat. Laut Marvin liegt der Asphaltschmeichler bei nur noch rund 820 Kilo Leergewicht. Das ist nicht nur ein recht appetitliches Leistungsgewicht, die Freude kommt auch sonst nicht zu kurz. Nur zur Erinnerung: Blattfedern, Starrachse, garniert mit knapp zwei Meter Radstand – da bleibt kein Auge trocken.
Nach seinem in der US-Szene vielbeachteten Umbau will Marvin künftig sein Hobby zum Beruf machen: "In naher Zukunft plane ich, weiterhin Unikate zu bauen und ein Unternehmen zu gründen, in dem ich einzigartige Builds der Öffentlichkeit anbieten kann." Da wünschen wir gutes Gelingen!
Fazit
Auf die Idee, einen Mazda-Wankelmotor auf 450 PS aufzublasen und das Ganze dann in einem radikal tiefergelegten Geländewagen aus den 1980er Jahren zu versenken, muss man erst einmal kommen. Ob das Seriengetriebe des RX-7 damit klarkommt, ist eine andere Geschichte, denn einen stabilen Viertelmeile-Wert hat der Erbauer bislang noch nicht geliefert.
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