Die spektakuläre und von großer medialer Aufmerksamkeit begleitete Präsentation des neuen Ford Bronco (lesen Sie hier mehr zu diesem Auto) ist gerade vorbei, da kündigt sich schon die erste Tuning-Version an. Kein Geringerer als Saleen hat sich in dieser Hinsicht auf die Pole Position manövriert. Moment, Saleen – da klingelt was? Richtig, die Südkalifornier, die – und das sei nur am Rande erwähnt – aus einer Stadt namens Corona kommen, waren die Kollegen, die zur Jahrtausendwende den legendären S7 bauten. Eine extreme Sportwagen-Flunder mit Siebenliter-Ford-V8, der per Twin-Turbo-Aufladung auf bis zu 760 PS kam und im Motorsport sehr erfolgreich war.
Höhergelegt und stark illuminiert
Heute lässt es Saleen etwas gemütlicher angehen. Es gibt zwar noch immer ein eigenständiges Modell, nämlich den S1 mit 456 PS starkem Vierzylinder-Turbomotor. Aber ansonsten haben sich die Amerikaner auf das Tuning diverser Ford-Modelle spezialisiert. Es gibt einen modifizierten Mustang und heftig auf links gedrehte F-150-Varianten. Und bald eben auch einen getunten Bronco.

Technische Einzelheiten nennt Saleen zwar noch nicht. Aber die Bilder machen deutlich, in welche Richtung das Tuning gehen wird. Der Bronco dürfte sich eindeutig in Richtung Baja-Racer entwickeln, der mit spürbar höhergelegter Karosserie, ellenlangen Federwegen und grobstolligen Ballonreifen über optimierte Geländeeigenschaften verfügt. Hinzu kommen eine ganze Batterie an Zusatzleuchten, als Unterfahrschutz verwendete Metallplatten, ein Dachkantenspoiler am Heck und ein massives Gestell, welches das Ersatzrad aufnimmt.
Neuauflage des Bronco "Big Oly"
Welches historische Vorbild sich Saleen für sein Bronco-Tuning ausgesucht hat, erkennen Fans sofort: Das Auto ist die Reinkarnation des "Big Oly" – eines Bronco, mit dem die eigentlich eher auf der Rundstrecke heimische Rennfahrer-Legende Parnelli Jones 1971 und 1972 das Mexican 1.000 (heute bekannt als Baja 1.000) gewann. Ford war mit dem Bronco zuvor schon erfolgreich bei dem harten Wüstenrennen am Start; Larry Minor gewann das Rennen 1968 und 1969. Aber "Big Oly" war das erste Auto, das mit Stahlrohr-Rahmen, Fiberglas-Karosserie und eigens entwickeltem Fahrwerk speziell auf die 1.000-Meilen-Hatz hin optimiert wurde.

"Big Oly" hieß übrigens anfangs "Crazy Colt" und wurde umbenannt, als eine Brauerei (Olympia Beer) als Hauptsponsor auftrat. Der Saleen Bronco präsentiert das Logo der Firma ebenso wie die eigenwillige zweifarbige Lackierung des historischen Vorbilds. Nur auf den riesigen, sehr markanten und in einem Bereich von 40 Grad einstellbaren Flügel, der gleichzeitig als Dach diente, verzichtet der kalifornische Tuner.
Das Vorbild hatte einen 5,7-Liter-V8
Beim Motor darf sich Saleen übrigens ebenfalls gerne von "Big Oly" inspirieren lassen. Der Wüstenrenner wurde damals von einem weitreichend getunten 351 Windsor V8 (5,7 Liter Hubraum) mit Holley 650-Doppelvergaser angetrieben. Für den Serien-Bronco ist bisher als Topmotorisierung "nur" ein 2,7-Liter-V6 mit 310 PS und maximal 542 Newtonmetern vorgesehen.