Renault-Prototyp: Ur-Twingo mit Williams-Power

30 Jahre Renault Twingo
Ur-Twingo mit Williams-Power

Renault feiert 30 Jahre Twingo und hat dem Kleinwagen dazu eine Sonderausstellung auf der Oldtimer-Messe Retromobile in Paris gegönnt. Teil dieser Sondershow ist auch ein Twingo-Prototyp, den sich in dieser Form sicher viele Fans noch zu Bauzeiten der ersten Twingo-Generation auf der Straße gewünscht hätten.

Motorsport-Prototyp

Schon äußerlich zeigen die blaue Lackierung und die weißen Dekoraufkleber klar die Richtung an: Renault 68 Gordini, also Motorsport. Der gezeigte Twingo-Prototyp entpuppt sich als Spezialanfertigung, die seinerzeit für den Einsatz im Motorsport konzipiert wurde. Geplant war eine Art Markenpokal. Damit er dort auch etwas reißen könnte, wurde er unter der Motorhaube üppig bestückt. Wie mit dem Schuhlöffel hineingezwängt füllt der zwei Liter große Vierzylinder-Saugmotor aus dem Clio Williams den kompletten Bauraum. Der schüttet satte 150 PS und 200 Nm Drehmoment über die Vorderräder aus. Zusätzliche Luft fächert dem großen Motor eine Belüftungsöffnung in der Motorhaube zu. In den normalen Motorhauben-Kiemen sitzen die Schalter für die Batterietrennung und die Feuerlöschanlage. Im Serien-Twingo gab es damals maximal einen 1,2-Liter-Sauger mit 75 PS und 105 Nm zu kaufen. Als problematisch entpuppte sich der Einbau des größeren und standfesteren Getriebes aus dem Clio. Das baute so breit, dass Renault den Lenkeinschlag dramatisch reduzieren musste. Für die Rennstrecke machbar, für den Alltag absolut untauglich.

Den Fahrerarbeitsplatz werten ein Airbag-loses Sportlenkrad und Zusatzinstrumente (Drehzahlmesser und Wassertemperatur) auf. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein Überrollkäfig. Ansonsten wurde der Twingo von allen nicht rennrelevanten Einbauten befreit. Addiert wurden die größeren Speedline-Räder mit Breitreifen des Clio Williams sowie ein Sportfahrwerk.

Fahrleistungen sind nicht überliefert. Bei 150 PS und nur knapp 800 Kilogramm Gewicht dürfte viel Fahrspaß aber garantiert sein.