Wie kann etwas mit so einem liebenswürdigen Gesicht nur so böse sein? Eine Frage, die eigentlich nach Hollywood gehört, in diesem Fall aber ein Auto betrifft, das sich Hell Kitty oder Hellcat Miata nennt. Ein Mann namens Karr hat es sich zur Aufgabe gemacht, der beinahe vergessenen Gattung der V8-Roadster zu neuem Glanz zu verhelfen. Obwohl „Glanz“ jetzt auch nicht ganz richtig ist.

1,6 Kilo pro PS
Was also hat der junge Mann getan? So einfach wie brutal: Einem 1999 Mazda Miata einen 6,2-Liter-Hellcat-V8 mit 707 PS verpasst. Macht ein Leistungsgewicht von 1,6 Kilo pro PS. Kein Wunder, dass ein derart extremer Umbau im Internet zu einer gewissen Berühmtheit heranreift. Schon der Look ist außergewöhnlich.
Der Achtender passt in der Breite zwar unter die Haube, aber nach oben hin brauchen Ansaugkrümmer und Kompressor etwas mehr Platz. Deshalb säbelte man kurzerhand ein entsprechendes Loch ins Blech, um die Innereien schonungslos zur Schau zu stellen. Nun aber soll der erstarkte Roadster in Las Vegas bei Barrett-Jackson versteigert werden (3. bis 5. Oktober 2019).
Burnouts im sechsten Gang

Abseits des großvolumigen Herzstücks wurden noch weitere Anpassungen vorgenommen. Überrollkäfig, Aufhängung, Sperrdifferential und stärkere Bremsen sind nachgerüstet, breite Schlappen verstehen sich von selbst. Im Cockpit reckt sich ein Sparco-Lenkrad eben solchen Sitzen entgegen. Scheinwerfer und Frontschürze stammen vom 2001er Miata NB.
Das manuelle Sechsgang-Getriebe hat seine liebe Not mit so viel Power. Die ersten drei Gänge sind im Prinzip nutzlos. Dieses Auto kann Burnouts im sechsten Gang hinlegen. Genau hier liegt sicher auch eine der Kernkompetenzen der Hell Kitty – Kraftstoff in Dezibel und Gummi in Rauch verwandeln. Spätestens damit dürfte also auch die eingangs gestellte Frage nach der Möglichkeit des gemütlichen Cruisens beantwortet sein: Nein. Nein, das geht nicht mehr.