Mansory raubt der langen G-Klasse die beiden hinteren Türen und nennt das Ergebnis trotz des weiter kastigen Aufbaus frech Coupé.
Wenn ich an Coupé denke, denke ich an elegante sportliche Linien kombiniert mit zwei langgestreckten Türen. Ok, das ist mittlerweile ein überholtes Bild von einem Coupé. Coupés dürfen auch vier Türen haben, sie dürfen sogar SUV sein. So ganz weit weg vom klassischen Coupé ist der jetzt vorgestellt Mansory Gronos Coupé Evo C.
Der einzig echte Brückenschlag zum Coupé sind die verbliebenen zwei Türen. Verblieben? Ja, denn Mansory nimmt der langen G-Klasse die beiden hinteren Portale und verlängert dafür die vorderen. Ansonsten greift der Zweitürer auf die bereits von den viertürigen Gronos-Modellen auf G-Klasse-Basis und als G500 4x4 bekannten Features zurück.
Zweitürer mit Selbstmördertüren
Das neuen Gronos Coupé Evo C macht sich dabei noch rarer als seine Verwandten. Nur maximal acht Exemplare sollen entstehen, jedes dabei speziell nach Kundenwunsch konfiguriert.
Um das Basis-Fahrzeug von einer Viertürer-Konfiguration in eine Zweitürer-Konfiguration entledigt sich die serienmäßige G-Klasse in einem ersten Schritt aller vier Türen. Im Anschluss daran wird die B-Säule nach hinten versetzt, um den in derselben Länge gewachsenen vorderen Türen ausreichend Platz zu verschaffen. Bei diesem Arbeitsschritt werden zugleich die Anschläge der Türen von der A zur B-Säule verlegt. Die Türen öffnen also im Stil eines Rolls-Royce nach hinten.
Durch die sich zwangsläufig ergebenden Anforderungen bei der Verwandlung zu einem Zweitürer werden die vorderen Sitze gegenüber den Seriensitzen um einen Klapp-Mechanismus erweitert, der den Zustieg zum Fond deutlich erleichtert und keine gravierenden Komforteinbußen im Vergleich zum Viertürer ermöglichen soll. Wer sich dorthin begibt, findet eine luxuriöse Einzelsitzanlage, die mit einer individuell konfigurierbaren Mittelkonsole kombiniert wird, vor. Den Rest des Interieurs kann der Kunde weitgehend frei bestücken und gestalten. Mansory bringt auf Wunsch unter anderem jede Menge Logos, Sportpedale, ein Sportlenkrad und gesteppte Leder-Fußmatten mit ein.
Unter 900 PS geht es nicht
Auf der Antriebsseite kann es natürlich die Top-Konfiguration für das G-Klasse Coupé geben. Damit sitzt im Bug ein auf 900 PS und 1.200 Nm leistungsgesteigerter Vierliter-Biturbo-V8, der das Coupé in 3,3 Sekunden von null auf 100 km/h bringt. Bei 250 km/h schiebt Mansory dem Treiben aber einen elektronischen Riegel vor.
Mercedes selbst hatte bis 2011 ebenfalls eine zweitürige G-Klasse im Angebot – allerdings nur in Kombination mit dem kurzen Radstand. Lange G mit zwei Türen blieben ansonsten bislang nur dem Militär vorbehalten.
Fazit
Nicht alles, was nur zwei Türen hat, ist auch ein Coupé. Und bei einem Mercedes G ist es auch egal, wie viele Türen verbaut sind, da wird nie ein Coupé daraus. Außer, man heißt Mansory. Der Tuner schafft auf Wunsch seiner Kunden sogar das. Ob es Fluch oder Segen ist, dass das Gronos Coupé Evo C nur in einer Auflage von acht Exemplaren gebaut wird, darf jeder für sich selbst entscheiden.
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