Mit der Bowler Defender Challenge belebt Land Rover eine bewährte Rallye-Serie neu. Ursprünglich wurde das Format erfunden, um Amateur-Rallyepiloten eine Möglichkeit zu geben, erstmals in den Cross Country-Rallyesport hineinzuschnuppern oder bereits vorhandene Rallye-Erfahrungen zu intensivieren. Auch als Vorbereitung auf größere Formate bis hin zur Rallye Dakar galt die Defender Challenge als ideal.
Kompromissloser Rallye-Umbau
Während die 2014 gegründete Serie logischerweise noch auf dem Ur-Defender basierte, aus dem Bowler ein sehr lustig zu fahrendes Bolzplatz-Gerät baute, war nach der Produktionseinstellung erst einmal Sendepause. Inzwischen ist der neue Defender auf dem Markt und Bowler nach der Übernahme 2019 zu einem Tochterunternehmen des britischen Herstellers geworden.
Die neue Bowler Defender Challenge folgt dem bereits bewährten Muster: Zu einem Startpreis von umgerechnet rund 116.000 Euro können ab März 2022 sieben Rennen in Großbritannien bestritten werden, das Rallyefahrzeug ist Teil des Startpreises und bleibt im Besitz des Teilnehmers. Zusätzlich können verschiedene Service-Pakete gebucht werden.
Wie bereits bei der früheren Defender Challenge werden die Rallye-Land Rover bei Bowler sehr umfangreich modifiziert. So wird unter anderem der Innenraum komplett entkernt und mit Überrollkäfig, Sportsitzen, Sechspunkt-Gurten und rallyespezifischen Einbauten wie einer Gegensprechanlage und einem Feuerlöschsystem ergänzt.

Im Gegensatz zum früheren Defender, dem Bowler für die Challenge eine Leistungssteigerung auf 175 PS verpasste, bleibt bei der Neuauflage die Maschine unberührt. Verwendet wird der Zweiliter-Benziner des Defender P300, der mit seinen 300 PS schon ab Werk recht gut im Futter steht.
Maximale Stabilität im Bowler-Defender
Umfangreich sind dagegen die Überarbeitungen am Fahrwerk. Ein mit Fox entwickeltes Schraubenfeder-Fahrwerk mit auf das Fahrzeug abgestimmten Rallye-Dämpfern sorgt für eine Höherlegung um 25 Millimeter und reichlich Reserven für Flugeinlagen und Schlagloch-Heizerei. Ein stabiler Unterfahrschutz samt Schwellerschutz sorgt für Robustheit, eine gewaltige Domstrebe versteift den Vorbau, während im Heck der Überrollkäfig zusätzliche Stabilitär bringt. Ein Reserverad ist im Heck am Käfig befestigt.
Ob Bowler außerhalb der Challenge auch für reguläre Land Rover-Kunden einen vergleichbaren Defenderumbau realisieren kann, ist noch nicht entschieden, aber durchaus zu erwarten. Allerdings stehen hierfür noch keine Preise fest. Seine Motorsprot-Premiere feiert der Rallye-Defender bereits in diesem Jahr: Auf der Iceland Hill Rallye vom 6. bis 8. August wird ein Bowler Challenge-Defender an den Start gehen.