Brabus 900: Tuning-SUV auf Basis Mercedes-Maybach GLS 600

Brabus 900 auf Basis Mercedes-Maybach GLS 600
900 PS, dezent verpackt

Um zu verstehen, von welcher Basis der neue Brabus 900 kommt, hier direkt die Daten des Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic: Mit kurzzeitig abrufbarem Elektro-Boost liefert der Antrieb, dessen Verbrenner-Herzstück ein Vierliter-Biturbo-V8 ist, 426 kW (579 PS) und maximal 730 Newtonmeter. Der 2,8-Tonner beschleunigt in 4,9 Sekunden von Null auf Hundert und fährt höchstens 250 km/h schnell. Der Luxus-SUV kostet mindestens 168.147 Euro. Sie müssen sich all die Zahlen jedoch nicht merken – sie werden ohnehin gleich vom Brabus 900 pulversiert.

Die neueste Errungenschaft aus Bottrop leistet 662 kW (900 PS) und würde mit einem maximalen Drehmoment von 1.250 Newtonmeter über die Kraftübertragung herfallen, wenn es nicht auf 1.050 Newtonmeter begrenzt wäre, um selbige zu schonen. Bei stehendem Start passiert die Tachonadel nach 4,2 Sekunden die 100-km/h-Marke. Bei weiterer Beschleunigung dreht sie sich weiter bis zum Wert 320; an diesem Punkt setzt die Elektronik dem Highspeed-Treiben ein Ende.

Viel Neues unter rotem Carbon

Um derartige Sprünge zu erreichen, sind umfassende Änderungen am V8-Treibsatz nötig, dessen Hubraum auf 4,4 Liter wächst. Unter der aus rotem Carbon gefertigten Motorabdeckung finden sich zahlreiche verfeinerte Komponenten: neue Kurbelwelle, neue Kraftstoffpumpen, neuer Ansaugtrakt, neu kalibrierte Motorelektronik. Und natürlich neue Turbolader, die mit ihrem Ladedruck von bis zu 1,4 bar die Serien-Pendants übertreffen. Auf der Auslassseite optimiert Brabus per Edelstahl-Abgasanlage, die trotz der durchsatzfreudigeren Metallkatalysatoren nicht an der Euro-6D-ISC-FCM-Abgasnorm rüttelt. Die Klangfarbe des Auspuffs lässt sich vom Fahrersitz aus regeln.

Brabus 900 auf Basis Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic
Brabus

Subtiler als die Antriebstechnik modifiziert Brabus das Aussehen des Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic. Am auffälligsten ist noch der Kühlergrill, der seinen Chrom-Look gegen die Farbgebung "Shadow Grey" tauscht. Gleiches gilt übrigens für alle anderen verchromten Zierteile. Die Frontschürze ergänzt die Truppe aus dem Ruhrgebiet um eine Spoilerlippe und Carbon-Einsätze. Die Heckschürze erhält einen zentralen Einsatz in Diffusor-Optik, der seitlich die eckigen Endrohre der Abgasanlage beherbergt. Elektrisch aus den Seitenschwellern ausfahrende Trittbretter und die üblichen Embleme, darunter solche mit der Aufschrift "Brabus Masterpiece", runden das Umstyling ab.

Dicke Räder in dicken Kotflügeln

Okay, Kotflügelverbreiterungen aus Carbon kommen auch noch hinzu. Doch die Teile fügen sich vergleichsweise harmonisch in die Formgebung des Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic. Sie bedingen neue Riesenräder, die in Form von Monoblock-M-Schmiedefelgen aus der Platinum-Edition in die Radhäuser rücken. Die Rundlinge messen vorne 10x24 sowie hinten 12x24 Zoll. Die Reifen vom Typ Continental SportContact 6 kommen in den Formaten 295/35 R24 und 335/30 R24 zum Einsatz, um etwa 25 Millimeter senkt Brabus zudem die serienmäßige Luftfederung ab.

Brabus 900 auf Basis Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic
Brabus

Der Innenraum lässt sich nur exemplarisch beschreiben, denn die Bottroper fertigen ihn stets perfekt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse abgestimmt an. Im Fall des Fotofahrzeugs handelt es sich um eine Bicolor-Ausstattung in Schwarz und Crème, deren zentraler Werkstoff besonders weiches Leder ist. Das muschelförmige Design findet sich nicht nur auf den Sitzen und an den Türinnenseiten in Form von Steppungen und Perforierungen, sondern auch auf den Teppichen und den extra beigelegten Fondkissen. Ansonsten herrscht ein Materialmix aus Carbon, Aluminium (Pedalerie) und Edelstahl, das bei den beleuchteten Einstiegsleisten verarbeitet wird, vor.

Kostet das Dreifache des Serienautos

Da jeder Brabus 900 konkret auf Kundenbestellung entsteht oder die Käuferinnen und Käufer ihren eigenen Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic höchst individuell zum 900er umbauen lassen können, nennt Brabus keinen Preis. Aktuell steht aber ein Exemplar, bei dem es sich um das abgebildete Auto zu handeln scheint, auf der Internetseite des Veredlers zum Verkauf. Dessen Preis: 503.558 Euro – mal eben das Dreifache des Basisautos im Serienzustand.