Brabus weiß anscheinend sehr genau, wo sich seine Kunden aufhalten. Deshalb steuert der Mercedes-Tuner aus dem Ruhrgebiet am ersten Juni-Wochenende gleich zwei Ziele an, um seine neueste Kreation zu präsentieren: Sylt und Monaco. Wobei: Eigentlich handelt es sich sogar um zwei Neulinge, die da auf Basis des Mercedes-AMG G 63 entstanden sind: den Brabus Black Ops 800 und den Brabus Shadow 800.
Offroader in Glanzschwarz oder Gunmetal Grey
Der Black Ops 800 debütiert bei der Brabus VIP Summer Tour 2019 auf Sylt und zeichnet sich durch eine in Glanzschwarz lackiert Karosserie mit roten Akzenten aus. Basis des Umbaus ist das Widestar-Bodykit, das neben den Karosserieverbreiterungen um zehn Zentimeter auch neue Schürzen an Front und Heck beinhaltet. Hinzu kommen ein Motorhauben-Aufsatz in Sichtkarbon und die LED-Leuchteneinheit am vorderen Dachende. In Rot sind die Schriftzüge auf den Bremssätteln, die Streben im Kühlergrill und Teile der Felgen gehalten.

Der Shadow 800 feierte auf der Luxus-Messe Top Marques 2019 in Monte Carlo Weltpremiere. Hier hat sich Brabus für eine Lackierung in „Gunmetal Grey“ entschieden, wobei einzelne Komponenten wie die Kotflügelverbreiterungen, die Schürzen an beiden Enden des Autos und die Felgen in glänzendem Schwarz ausgeführt sind. Sichtkarbon findet sich hier am Kühlergrillrahmen und auf der Motorhaube, und wie beim Black Ops 800 befinden sich über der Windschutzscheibe zwei LED-Lichtelemente. Einen großen Unterschied gibt es am Heck: Auf einen Dachspoiler, wie ihn der Shadow trägt, verzichtet der Black Ops.
Biturbo-V8 mit 800 PS und bis zu 1.000 Nm
Auch innen sehen die beiden Editionsmodelle etwas unterschiedlich aus. Nicht nur wegen der Plaketten, die den jeweiligen Namen tragen und auf die Limitierung auf jeweils zehn Exemplare hinweisen. Im Black Ops 800 dominiert innen dunkelgraues Leder mit schwarzen Akzenten. Beim Shadow verarbeitet die hauseigene Sattlerei Tierhäute in Schwarz, Hellgrau und Rot und steppt das Ganze auf den Sitzen in quadratischen Mustern ab. Zudem sind die Innenseiten der A-Säulen nicht nur mit Alcantara bezogen, sondern im selben Muster wie die Sitze gestaltet. Sichtkarbon-Elemente, Schriftzüge und Logos finden sich in beiden G 63 AMG-Ablegern.
Ansonsten gleichen sich die beiden Sondereditionen in weiten Teilen. Beispiel Motor-Tuning: Den ab Werk 585 PS und maximal 850 Newtonmeter starken Vierliter-Biturbo-V8 bringt Brabus auf 800 PS und höchstens 1.000 Nm. Davon profitieren die Fahrleistungen: Von Null auf Hundert geht es nun in 4,1 Sekunden und damit vier Zehntelsekunden schneller als im Serien-G 63 AMG. Die Höchstgeschwindigkeit steigt von 220 auf elektronisch begrenzte 240 km/h.
Der Shadow ist teurer als der Black Ops 800
Auch bei den Rädern herrscht Einigkeit. Zum Einsatz kommen in beiden Fällen 11 x 23 Zoll große Felgen im Design Monoblock F „Black Platinum Edition“. An die Schmiederäder schmiegen sich rundum Reifen der Dimension 305/35, die entweder von Continental, Pirelli oder Yokohama stammen. Das Sidepipe-Design des Serien-Auspuffs übernimmt Brabus, schließt daran aber eine hauseigene Edelstahl-Abgasanlage mit Klappensteuerung an. Deren Soundmanagement ist elektronisch kontrolliert und im „Coming Home“- deutlich leiser als im Standard-Modus.
So ähnlich sich die beiden getunten Mercedes-AMG G 63 sind, so stark unterscheiden sich ihre Preise. Den Black Ops 800 bietet Brabus ab 327.316 Euro an, der Shadow 800 kostet mindestens 389.869 Euro. Wobei Letzterer mit einer recht ungewöhnlichen Sonderausstattung kombiniert werden kann: Zusammen mit dem Shadow 800 präsentiert Brabus in Monaco das Sportboot Brabus 500 Shadow OPS in einer limitierten Auflage von 28 Exemplaren. Das in Kooperation mit dem finnischen Hersteller Axopar Boats aufgelegte Wasserfahrzeug ist 30 Fuß lang, über 50 Knoten (92,6 km/h) schnell und weist dasselbe Farbschema wie das Auto auf: Rumpf in Gunmetal-Grey samt schwarzer Akzente.