Aston Martin Jet 2+2: V12-Shooting Brake von Bertone

Aston Martin Bertone Jet 2+2 von 2013 zu verkaufen
:
Das letzte Auto von Bertone war ein Aston Martin

© Dore & Rees 12 Bilder

Der Aston Martin Jet 2+2 Shooting Brake ist ein Unikat und das letzte Auto von Bertone. Am 29. März 2025 wird der Viersitzer mit V12-Motor versteigert.

Kompletten Artikel anzeigen

Der Aston Martin Bertone Jet 2+2 entstand 2013 als Hommage an das 100-jährige Bestehen von Aston Martin und die 60-jährige Zusammenarbeit mit Bertone. Basierend auf dem Aston Martin Rapide ist der Shooting Brake das letzte Projekt von Bertone vor der Pleite im Jahr 2014. Damit hat der Jet 2+2 nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine historische Bedeutung. Das britische Auktionshaus Dore & Drees versteigert das Einzelstück am 29. März 2025 in einer Online-Auktion. Ein Schätzpreis wird nicht genannt.

Die Idee für den Jet 2+2 geht auf den Sammler Barry Weir zurück, der 2012 Bertone mit der Entwicklung eines individuellen Modells beauftragte. Weir hatte von dem Jet-2-Konzept erfahren, das einst für Lilli Bertone gebaut worden war. Dieses Auto stand allerdings nicht zum Verkauf. Als Aston Martin den Rallye-Fahrer und Abenteurer 2012 anrief, ob er einen Shooting Brake haben wolle, sagte der zunächst schlicht "Nein". Einige Stunden später rief Weir zurück und änderte seine Aussage: "Gut, vielleicht. Wie viel?"

Zehn Bedingungen für den Bau

Diese leicht schrulligen Dialoge markieren den Beginn des Projekts Jet 2+2, doch es geht ebenso exzentrisch weiter. Zehn Bedingungen stellt Auftraggeber Barry Weir für sein Unikat. Darunter Notizblöcke mit zusammenpassenden Kugelschreibern vorn und im Fond, ein verdunkelbares Glasdach, Platz für vier echte Erwachsene und das Auto sollte aussehen wie ein Aston Martin – nur anders.

© Max Earey
Aston Martin DB5 Goldfinger Goldfinger – reloaded. Und wie!

Ein potenter Sportwagen soll mit Alltagstauglichkeit und Platz für die Familie verheiratet werden, so die Vision von Weir, der die ersten Entwürfe selbst auf eine Serviette kritzelt. Die britischen Stammzellenspender benötigen nur eine halbe Stunde Bedenkzeit, um dem Projekt schließlich zuzustimmen. Das Design wolle man jedoch schon vor der Anfertigung sehen.

Zur Kleinserie kam es nicht

Inspiriert vom früheren Jet-2-Konzept entstand ein Fahrzeug, das auf dem Genfer Auto-Salon 2013 erstmals vorgestellt wurde. Die Resonanz war so positiv, dass Aston Martin zunächst eine Kleinserie von zehn Exemplaren plante. Doch mit der Schließung Bertones wurde diese Produktion nie realisiert, und der Jet 2+2 blieb ein Unikat.

Der Jet 2+2 unterscheidet sich vom Rapide durch eine verlängerte Dachlinie, die ein großzügigeres Raumgefühl schafft. Ein dimmbares Panorama-Glasdach sorgt für eine besondere Lichtstimmung, während sich die Rücksitze erstmals in einem Aston Martin elektronisch umklappen lassen. Der Innenraum kombiniert maßgeschneidertes Leder in Cream Truffle und Obsidian Black mit edlen Holz- und Chromdetails. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 6,0-Liter-V12 mit 476 PS und maximal 600 Nm Drehmoment, der eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden ermöglicht.

2021 für über 400.000 Euro verkauft

Mittlerweile hat der Sechsliter-V12 rund 38.800 Kilometer runter. Nicht viel für ein über zehn Jahre altes Auto, doch eine bemerkenswerte Laufleistung für ein Sammlerauto. Zumal der größte Teil der Kilometer in den vergangenen vier Jahren zusammenkam.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Shooting Brake zum Verkauf steht: 2021 hatte ein britischer Händler das Unikat angeboten. Damals sollte der Aston Martin umgerechnet rund 463.220 Euro kosten – inklusive des Kennzeichens "Jet 2". Damals standen noch 9.000 Kilometer auf dem Tacho. Das Auktionshaus kommentiert den Kilometerzuwachs so: "Dieser außergewöhnliche Aston Martin wurde wie vorgesehen bei ausgewählten Grand-Touring-Anlässen genutzt."

Fazit

Die Geschichte hinter dem Jet 2+2 ist in der Tat eine ganz besondere. So macht nicht nur die äußere Erscheinung den Aston Martin Shooting Brake zu einem Stück automobiler Geschichte – die Umstände tun ihr Übriges. Das Einzelstück steht aktuell zum zweiten Mal zum Verkauf – zu einem unbekannten Preis und mit deutlich mehr Kilometern als vor vier Jahren.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Dacia Duster und Suzuki Vitara im Test Welcher Discount-SUV ist besser? 2 Porsche Cayenne GTS und Audi SQ7 im Test Der eine fetzt, der andere federt besser 3 Mercedes CLA 250 4Matic im Test Was kann der CLA mit MHEV-Anschub? 4 Ford Transit Connect Plug-in-Hybrid im Fahrbericht Cleverer PHEV-Van mit Maxi-Reichweite 5 Skoda Kamiq 1.0 TSI im Test Wie gut ist das Basismodell?
Mehr zum Thema Sportwagen