Abt Sportsline Audi RS7-S: Badboy ohne Wagemut

Audi RS7-S von Abt Sportsline
Badboy ohne Wagemut

Dereinst waren stark getunte Autos ein echtes Wagnis für mutige PS-Liebhaber. Wird die Technik halten? Brauche ich ein Extra-Fach für Bestechungsgelder bei Verkehrskontrollen? Erfordern die Unterhaltskosten künftig eine persönliche Verbundenheit zu saudischen Königshäusern? Es war ein Abenteuer. Und heute? Gibt es 720 PS starke Coupés mit 5 Jahren Garantie vom Tuner. Quasi der Bausparvertrag unter den Krawallbrüdern.

Nunja, bei Abt Sportsline ist man sich seiner Sache eben ziemlich sicher. Das neuste Werkstück aus dem Allgäu hört auf den Namen RS7-S und basiert entsprechend auf dem Audi RS7 Sportback. Per hauseigenem Steuergerät wandern 120 zusätzliche PS an die Räder und das maximale Drehmoment klettert auf 950 Newtonmeter. Illustriert wird die Leistungsbereitschaft durch Endrohrblenden mit üppigen 102 Millimeter Durchmesser und gewichtsoptimierten Sportfelgen in der Dimension 22 Zoll.

Carbon statt Airbrush

Doch eigentlich braucht es nichtmal für den Look einen besonderen Hang zum Wagemut. Vorbei die Zeit wilder Airbrush-Gemälde auf der Motorhaube und vermeintlicher (weil funktionsloser) Aerodynamik-Anbauteile. Heute sind Frontblades, Schwelleraufsätze, Spoiler und Lippen mindestens aus edlem Echtcarbon und meistens sogar funktional. Im Falle des RS7-S übrigens präzise aus glänzendem Sichtcarbon, außen wie innen. Und sollten Sie bei allem Tuning-Understatement befürchten, Ihre Passagiere könnten unterwegs glatt vergessen, in was für einem Auto sie sitzen – Abt hat den eigenen Schriftzug zur Erinnerung hier und dort untergebracht.

Abt Sportsline Audi RS7-S Tuning
Abt Sportsline

Abseits der dezent athletischeren Optik gibt es noch einige technische Komponenten am Umbau-Set. Darunter Sport-Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse, Gewindefahrwerksfedern und bei Bedarf optional auch ein komplettes Abt-Gewinde-Sportfahrwerk. Der Basispreis allerdings könnte die Lust auf Optionen etwas dämpfen. Für den Umbau werden nämlich mindestens 48.900 Euro fällig. Die Montage kommt für 5.940 Euro obendrauf, das Auto müssen Sie selbst mitbringen. Dafür gibts am Ende aber auch eine TÜV-Abnahme und besagte fünf Jahre Garantie. Nicht günstig, aber dafür so gut wie risikofrei.