ABT Audi RS3-R: Grüner Giftzwerg mit 500 PS

ABT Audi RS3-R
:
Wirkt grün, birgt aber 500 PS

ABT Audi RS3-R © Abt 23 Bilder

Tuner Abt legt vom RS3 eine 500 PS starke Sonderserie auf. Vom bis zu 300 km/h schnellen Kompakten werden nur 200 Exemplare gebaut.

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Der Audi RS3 zählt schon ab Werk zu den ganz fixen Exemplaren seiner Gattung. Weil aber in unserer Schneller-Höher-Weiter-Gesellschaft nur schneller, höher und weiter zählt, legt Tuner Abt mit seinem RS3-R noch ein paar Schippen nach. Und zwar in Sachen Leistung und Optik.

Die Nordschleifen-Rekord-Runde des Audi RS3 7:56 Min.

Per App auf Tempo 300

Die Frischzellenkur für den 2,5 Liter großen Turbo-Fünfzylinder setzt auf eine modifizierte Motorsteuerung im Zusammenspiel mit einem leistungsfähigeren Ladeluftkühler. Diese Kombi kitzelt aus dem Fünfender 100 zusätzliche PS sowie weitere 100 Nm Drehmoment. In Summe setzt ein Tritt auf das Gaspedal so bis zu 500 PS und maximal 600 Nm Drehmoment frei. Für den Spurt von null auf 100 km/h nimmt sich der modifizierte Allradler nur noch 3,3 Sekunden Zeit. Die Serie rennt hier um 0,5 Sekunden hinterher. Das werkseitige Tempolimit von 250 km/h setzt Abt auf Wunsch auf 300 km/h hoch. Gesteuert wird das Tempo-Upgrade über die Abt-App. Begleitet wird der neue Temporausch akustisch durch den Klang, der aus den mattschwarzen Vierrohr-Auspuffblenden aus Edelstahl entweicht.

© Audi / Tobias Sagmeister
Audi RS3 Sportback (8Y) Grip, Grip, hurra! Aber driften geht auch

Kürzere Fahrwerksfedern sorgen im Zusammenspiel mit neuen Stabilisatoren für eine straffere Straßenlage. Gegen Aufpreis wandert auch ein Edelstahl-Gewindesportfahrwerk unter das RS3-Chassis. Das ist voll einstellbar und erlaubt an beiden Achsen Tieferlegungen von 20 bis 40 Millimeter.

Carbon-Paket für die Optik

Weil 500 PS auch nach 500 PS aussehen müssen, wird die Optik des RS3 nachgefeilt. Das Aeropaket besteht fast vollständig aus Sichtcarbon mit Hochglanz-Finish. Zum Umfang zählen Frontlippe, Frontflics und Spiegelkappenaufsätze genauso wie Heckschürzeneinsatz und Heckspoiler. Hinzu kommen noch die schwarz glänzend ausgeführten Kotflügelaufsätze. 20 Zoll große, hauseigene Leichtmetallschmiedefelgen vom Typ HR wandern zusammen mit 245/30er Pneus unter die Radläufe.

© Patric Otto
Vom Audi RSQ8 leitet Abt die Signature Edition ab.
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Dieser RSQ8 trägt hat wie der RS6 Signature Edition 800 PS.
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Wir konnten ihn schon vor der Premiere Ende April 2022 fahren.
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Das gut 5 Meter lange SUV-Coupé macht auch auf kleinen Straßen eine gute Figur.
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Die üppige Karosse lässt sich aus der erhöhten Sitzposition recht gut überblicken.
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Über das Audi-typische Drive Select lassen sich Motor- und Getriebe-Ansprechverhalten, Sound und Dämpfercharakteristik verstellen.
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Andere Turbolader mit angepasster Ladeluftühlung versorgen den 4,0-Liter-V8.
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800 PS und maximal 1000 Nm treiben den großen Audi laut Abt in 3,2 Sekunden auf 100 km/h.
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Der Fahrbahnkontakt bleibt stets hervorragend.
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Die mächtigen Turbolader brauchen ein paar Zehntelsekunden, bis sie die Brennräume ordentlich unter Druck setzen können.
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Die elektronische Tieferlegung (Abt Level Control) macht den SUV bei Bedarf im so genannten Coffe Mode optisch zum Tieflieger.
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Zahlreiche Oberflächen wie die der Spiegelkappen sind in „Signature Carbon Bold“ gehalten.
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Auch das Heckblendenset und die Heckschürzenaufsätze tragen das aufwendig verarbeitete Carbon.
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Die vier Endrohrblenden mit 10,5 Zentimeter Durchmesser sind üppig von Carbon umgeben.
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Sie sind das Ende einer Auspuffanlage mit Schalldämpfern aus Edelstahl, der ein hübscher V8-Klangteppich entweicht.
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Die Heckblende aus Carbon nimmt unter den Rückleuchten eine große Fläche ein.
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Die Heckspoilerlippe halten die Allgäuer in „Carbon schwarz glanz“.
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An der Carbon verkleideten Front sitzen auch beim RSQ8 von Abt Radar und Sensoren für die Assistenzsysteme.
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Die Felgen „Signature Edition 23 glossy black“ sind – nomen es omen – satte 23 Zoll groß und füllen im 10 Millimeter tieferen Coffee Mode die Radhäuser gut aus.
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Der Schriftzug RSQ8 Signature Edition ist an vielen Stellen zu finden.
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Der V8 Biturbo mit eigenem Steuergerät (Abt Engine Control (AEC) sorgt für 200 PS mehr als beim nicht gerade schwächlichen Ausgangsprodukt aus Ingolstadt und wirft 1000 Nm auf die Kurbelwelle.
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„Signature Carbon Bold“ schmückt Frontlippe, Frontblades, und die üppigen Frontschürzeneinsätze inklusive Lufteinlassgitter.
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Auch die Kotflügelverbreiterungen tragen das spezielle Carbon, die vordere Radhausentlüftungen ist hingegen aus „Carbon schwarz glanz“ - mit dem Schriftzug in Rot.
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Das Desing der Felgen Design sich im regulären Abt-Programm nicht findet.
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Drum prangt auch hier - man ahnt es - der Schriftzug.
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Neu: Die drehbar gelagerten Radnabenkappen, die den Firmennamen auch während der Fahrt waagrecht halten.
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Im Innenraum erwarten die wenigen Käufer viel Alcantara, Rautensteppung auf den Sitzen, an der Türverkleidung sowie auf Fuß- und Kofferraummatten.
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Jedes Exemplar der zweite limitierten Sonderserie eine Zeitkapsel: Auf der Mittelkonsole prangt unter Glas ein Fragment des ersten Sieger-Pokals von Johann Abt. Der Enkel des Firmengründers hat ihn vor gut 60 Jahren auf der Grasrennbahn in Kempten errungen.
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Ein Abt-Logo in den Kopfstützen und in die Sitze gestickte Schriftzüge „RSQ8 Signature Edition“ sagen den Passagieren, in was für ein Auto sie einsteigen.
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Die Rückseiten der vorderen Sitzlehnen sind mit Alcantara bezogen. Ein bisschen Carbon gibt's auch im Fond.
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Wenn man die 1.000 Newtonmeter via Launchcontrol auf den Allradantrieb loslässt, ...
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... presst einen die schiere Gewalt des zwangsbeatmeten Vier-Liter-Aggregats ordentlich in den Sportsitz.
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Der Vortrieb endet erst bei 315 km/h.
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Die Beschleunigung wirkt dabei seltsam entkoppelt vom bereits erreichten Tempo.
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Schnelle und kräftige Gaspedalbewegungen beantwortet das Aggregat zunächst mit einem kurzen Luftholen. Der danach einsetzende brachiale Schub wirkt dann zwar um so beeindruckender.
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Aber von der Spontanität elektrischer Antriebe, die in jüngster Zeit mit derart hohen Leistungs- und Drehmomentwerten aufgefallen sind, bleibt der kräftige Verbrenner ein Stück entfernt, obwohl die Automatik die Gänge äußerst zügig und geschmeidig nachlädt.
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Akustisch ist das Fahren mit dem Abt-RSQ8 dafür ein größerer Genuss als in jedem Elektroauto.
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Zum Glück hat Abt beim Geräusch nicht übertrieben: Auch in der Sport-Stellung tönt der V8 so dezent, aber wohlkomponiert aus dem Bug, das sich auch Außenstehende nicht belästigt fühlen müssen.

Im Innenraum kennzeichnen die Special-Edition mit Abt- und RS3-R Logo aufgewertete Sportsitze. Eine Emblemplakette mit der Aufschrift "Abt RS3-R 1/200" und die beschrifteten Einstiegsleisten weisen auf die exklusive Stückzahl hin. Abgerundet wird die optische Performance von einer Türeinstiegsbeleuchtung mit Tuner-Logo, den Fußmatten mit dem RS3-R Logo und der Start-Stop-Schalterkappe, die ebenfalls das Tuner-Signet trägt.

Willkommen im Ü-100.000-Euro-Club

Für die Verwandlung eines RS3 zum RS3-R verlangt Abt 35.900 Euro zuzüglich knapp 5.000 Euro für die Montagekosten der Teile plus Gebühren für deren Eintragung. Unter dem Strich kommt so ein Abt RS3-R damit auf rund 102.500 Euro. Dennoch deutet Hans-Jürgen Abt an, dass das Interesse am RS3-R groß sei. Wer zu lange zögert, schaut womöglich in die Röhre.

Fazit

Abt legt den Audi RS3 in einer auf 200 Exemplare limitierten Sonderserie mit 500 PS auf. Der bis zu 300 km/h schnelle Kompakte ist aber alles andere als ein Schnäppchen. Für das Gesamtkunstwerk werden rund 102.500 Euro gefordert.

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