Shelby American realisiert bereits diverse Tuning-Umbauten auf Basis des Ford F-150. Da gibt es das Programm für die Normalversion des Bestseller-Pick-ups und die besonders sportliche Super-Snake-Variante, die beide dank Kompressor-Upgrade auf bis zu 786 PS aufgepumpt werden. Jetzt stellt der Haustuner ein Extra-Programm für die dynamische Raptor-Version des F-150 vor. Die fällt zwar durchaus extrem aus, kann aber in puncto Leistung nicht mit den anderen Tuning-Paketen mithalten.

Dieser Fakt macht erst einmal stutzig, ist aber leicht erklärbar: Während die besonders heftigen Leistungssteigerungen der anderen Shelby-Pick-ups auf V8-Motoren aufsetzen, behält die Truppe aus Las Vegas beim Raptor dessen doppelt turbogeladenen V6-Motor bei. Der stellt ab Werk 456 PS und maximal 691 Newtonmeter bereit. Shelby macht daraus 532 PS und höchstens 827 Newtonmeter – allerdings nur, wenn der Raptor mit mindestens 93-oktanigem Sprit gefüttert wird. Die neuen Werte sind das Resultat eines vergrößerten Ansaugkanals, eines optimierten Luftfilters und eines verbesserten Ladeluftkühlers. Ein Performance-Auspuff lässt das 3,5-Liter-Triebwerk zudem freier ausatmen, und eine Plakette auf dem Motor zeugt von dessen Sonderstatus.
Verbesserte Schlamm-Kompetenz
Shelby stärkt jedoch nicht nur die Motorleistung, sondern auch die Geländegängigkeit des Ford F-150 Raptor. Während ein BDS-Lift-Kit die Karosserie merklich anhebt, lässt auch die Rad-Reifen-Kombination bestehend aus 18-Zoll-Aluminium-Schmiedefelgen und 37-Zoll-Offroad-Reifen aus dem Hause BF-Goodrich den Pick-up souveräner im Schlamm wühlen. Die Räder gibt es übrigens im Sextett; zwei Ersatz-Exemplare finden auf der Pritsche Platz. Auch das Fahrwerk an sich erhält ein Upgrade, das der Spezialist Fox Suspensions beisteuert.

Das äußere Erscheinungsbild des F-150 Raptor schärft Shelby mit allerlei Anbauteilen nach. Für die Front gibt es einen neuen Stoßfänger, einen Kühlergrill mit Firmen-Schriftzug und eine luftdurchlässige Motorhaube. Die Flanken gestaltet der Tuner mit Schutzleisten für die Schweller, welche über elektrische Tritthilfen verfügen, und allerlei Aufklebern auf. Für die Ladefläche gibt es ein Überrollbügel-Gestell, das im unteren Bereich die beiden erwähnten Ersatzräder aufnimmt. Hinzu kommen an mehreren Stellen angebrachte LED-Zusatzleuchten und eine neue Heckstoßstange.
Limitiert und teuer
Den Innenraum wertet Shelby mit einer neuen Lederausstattung in hauseigener Optik, Carbon-Akzenten, Metall-Pedalerie und eigenen Fußmatten auf. Getönte Scheiben schützen die Insassen vor unerwünschten Blicken, während ihnen eine weitere Plakette mit Seriennummer klarmacht, in welchem Fahrzeug sie sich eigentlich befinden. Die Anzahl der Limitierung nennt der Tuner bisher übrigens nicht.

Es erscheint durchaus sinnvoll, sich dies immer wieder vor Augen zu führen, schließlich erfordert der Shelby Raptor ein umfangreiches Investment seitens seiner neuen Besitzerin oder seines neuen Besitzers. Der Basispreis liegt bei mindestens 124.820 Dollar (aktuell etwa 110.000 Euro) – und damit ziemlich genau 60.000 Dollar (knapp 53.000 Euro) über jenem des Ford F-150 Raptor in Standard-Ausführung.