Die Super Snake gibt es bei Shelby nicht nur als Sportwagen aus Mustang-Basis, sondern auch als Pickup. Im neuen Modelljahr wächst die Leistung erneut.
Der aktuelle Ford F-150 leistet bis zu 456 PS (in der Raptor-Version) und bietet ein maximales Drehmoment von 773 Newtonmetern (als V6-Hybrid). Keine Werte, mit denen sich der Pickup-Bestseller verstecken müsste. Und dennoch stellt ein US-Tuner nach dem anderen mehr oder weniger umfangreiche Leistungssteigerungen für den Ford F-150 vor. Nun steigt Quasi-Haustuner Shelby in den Reigen ein und präsentiert mit dem F-150 Super Snake einen Pritschenwagen, der den eingangs erwähnten Wert schlicht pulverisiert.

Der Kompressor-V8 trägt eine Abdeckung in "Ford Performance Blue".
Nach guter amerikanischer Tradition kommt als Antriebsquelle ein Kompressor-V8 zum Einsatz. Das Fünf-Liter-Triebwerk, das den Spitznamen Coyote trägt und auch aus dem Mustang bekannt ist, erhält jedoch nicht nur die zusätzliche Aufladung, sondern auch ein neues Luftansaug-System aus Karbon. Wärmetauscher, Drosselklappe und Einspritzdüsen tauscht Shelby ebenfalls aus. Auf der Auslassseite schließt sich eine Borla-Abgasanlage an, die in zwei faustgroße Endrohre mündet. Lohn des Ganzen: 786 PS, falls der F-150 Super Snake mit mindestens 93-oktanigem Benzin betankt wird.
Als Zweitürer noch etwas tiefer
Beim weitreichend einstellbaren Fahrwerk setzt Shelby auf die Kombination aus Komponenten von Ridetech und Fox. Außerdem ersetzt der Tuner die originalen Querlenker, Koppelstangen und Stabilisatoren. Erstaunlich zurückhaltend erscheinen dagegen die Radgrößen: Die Leichtmetallfelgen aus Chrom messen 22 Zoll und tragen rundum Sportreifen.
Der zweitürige Shelby F-150 Super Snake liegt etwas tiefer als das viertürige Pendent.
Die zweitürige Version mit Regular Cab, die den Beinamen "Sport" trägt, liegt noch etwas tiefer als das viertürige Pendant auf Basis des Super-Crew-Fahrerhauses. Der kurze Pickup erhält außerdem zusätzlich eine aufgerüstete Bremsanlage. Für ihn gelten auch die angegebenen Fahrleistungen: Der Sprint von null auf 60 mph (96,6 km/h) soll in 3,45 Sekunden gelingen. Wer dann wieder bis zum Stillstand abbremst, benötigt für die gesamte Übung 8,3 Sekunden.
Optisch ein echter Shelby
Damit der F-150 Super Snake aussieht wie ein echter Shelby, erhält er weit mehr als die komplett über das Auto gezogenen Streifen. Vorne springen den Betrachtern die Schürzenaufsätze mit größeren Lufteinlässen, der neue Frontsplitter, der anders gestaltete Kühlergrill und die Motorhaube mit Lufthutze ins Auge. Zudem verpassen Carroll Shelbys Erben dem Pickup in Wagenfarbe lackierte Kotflügel-Verbreiterungen samt Luftauslässen, vierteilige Schwellerleisten sowie lackierte Außenspiegel-Cover und Türgriffe. Die Ladeflächen-Abdeckung und der Heckschürzen-Aufsatz runden die optischen Modifikationen ab.
Die Insassen erwartet eine zweifarbige Leder-Innenausstattung.
Zumindest, was das Exterieur angeht. An Bord erwartet der Shelby F-150 Super Snake die Insassen mit einer zweifarbigen Lederausstattung, vielen Karbon-Applikationen sowie Stickereien in den Kopfstützen. Die Instrumente tragen die Unterschrift des legendären Firmengründers. Getönte Scheiben und hochwertige Fußmatten gibt es ebenso wie eine neue Metall-Pedalerie sowie diverse Plaketten und Täfelchen mit Modellname und Seriennummer. Letztere findet sich auch auf der Motorabdeckung.
Auf 600 Exemplare limitiert
Derartige Zahlenspiele ergeben natürlich nur dann Sinn, wenn ein Auto limitiert ist. Dies ist beim Shelby F-150 Super Snake der Fall: Das inzwischen in Las Vegas angesiedelte Unternehmen will maximal 600 Exemplare bauen, wobei sich die Serie jeweils zur Hälfte auf zwei- und viertürige Modelle aufteilen wird. Die Preise starten bei 98.690 Dollar (gut 84.000 Euro) für den kurzen Hardcore-Pickup. Mit langem Fahrerhaus kostet er mindestens 105.708 Dollar (etwas mehr als 90.000 Euro). Die jeweiligen F-150-Basisautos in XLT- beziehungsweise XL-Ausstattung sind darin bereits enthalten.
Fazit
Shelby lässt es sich nicht nehmen, den neuen F-150 Super Snake während der Monterey Car Week auszustellen. Ob das Raubein zum ansonsten dort präsentierten Aufgebot – Lamborghini Countach, Aston Martin Valkyrie Spider oder Spectre Type 10, um nur einige zu nennen – passt, erscheint zwar fraglich. Andererseits zeigt sich bei der Edel-Veranstaltung in Kalifornien einmal mehr, was die Autowelt so abwechslungsreich macht.
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