VW Amarok im Vergleichstest: Der Deutsche

VW Amarok im Vergleichstest
Der Deutsche

Auf dem propagierten Weg zum größten Autokonzern der Welt nimmt VW jede Nische mit. Und so war es vor allem der südamerikanische Markt, der zur Entscheidung führte, den Amarok zu bauen. Sehr genau hat man seinerzeit die Konkurrenzprodukte studiert und gab die Marschrichtung aus, alles noch ein bisschen stabiler zu bauen. Im Ergebnis ist der Amarok vom grundsätzlichen Aufbau ein erzkonservativ konstruierter Pickup geworden, bei dem natürlich die deutsche Blickweise im Automobilbau nicht zu kurz kam.

VW Amarok im Vergleichstest: Der modernste

Das bedeutet strenge Formen, enge Fugen und vor allem hochmoderne Motortechnik – mit dem zwei Liter großen Vierzylinder hat VW das Thema Downsizing in das Pickup-Lager gebracht. In der Biturbo-Variante des Testwagens stehen immerhin 180 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment bereit.

Das solide und sichere Fahrverhalten des VW Amarok wird im Vergleich nur vom Ford Ranger erreicht. Beide spielen in diesem Hinblick in einer eigenen Liga, das gilt auch für die Bremsen. Der Amarok macht eigentlich alles mit – von der geruhsamen Ausflugsfahrt bis zum engagierten Kurvenwedeln. Hier zahlt sich aus, dass VW zwei verschiedene Fahrwerke für normalen oder Schwerlast-Einsatz zur Auswahl stellt und deshalb keine Kompromisse eingehen muss. Zudem bietet der Amarok den meisten Platz und die besten Sitze, ist ein vollwertiges Familienauto.

Den kleinsten Motor im Vergleich bekommt man beim Anfahren zu spüren. Der VW Amarok lässt sich leichter abwürgen, benötigt einfach etwas mehr Kupplungs- und Gas-Einsatz beim Start. Insbesondere im Gelände fällt das durchaus ins Gewicht, weshalb man deutlich früher als mit anderen Fahrzeugen auf die Untersetzung angewiesen ist.

Mit der für alle Modelle lieferbaren Hinterachssperre, der recht passablen Boden- und Bauchfreiheit sowie der ausgesprochen kurzen Gesamtübersetzung im Geländebetrieb kam der Amarok im Vergleich dennoch am weitesten – obwohl er nur durchschnittlich verschränkte.

Die imposante Erscheinung des Amarok ist allerdings auch ein Handicap: mit 1,94 Meter Breite ist er das dickste Ding im Feld, was speziell beim Einsatz im Forst oder auch in den engen Gassen südeuropäischer Dörfer recht kurzweilig werden kann.