Am 3. März 1998 präsentierte Skoda den ersten Octavia mit Kombiheck, und seither zählt er zu den Topsellern der Tschechen. Dagegen rollte die erste Combi-Variante des Superb erst 2010 in die Verkaufsräume. Wie viele Millionen Kunden seither wohl über die richtige Wahl grübelten? Mehr Platz für deutlich mehr Scheine oder lieber vernünftig bleiben und den gar nicht mal so kleinen Octavia wählen, sich dafür aber ein paar nette Extras oder gar einen kräftigeren Motor gönnen?
Als kleine Entscheidungshilfe kann es nicht schaden, über die eigene Lebensplanung nachzudenken. Warum? Zu den größten Vorzügen des Superb zählt das sehr üppige Platzangebot im Fond. Perfekt für Kindersitze aller Art plus Wickeltaschen, Stillkissen und Spielekisten im Fußraum. Auch der halbstarke Nachwuchs kommt hier bestens unter.
Ist der aus dem Haus, reicht der 17 Zentimeter kürzere Octavia völlig aus. Sein Raumangebot fällt immer noch üppig und der Gepäckraum bis zur Fensterunterkante lediglich 20 Liter kleiner aus. In puncto Gepäcknetze, variable Böden, Schienen und Sonnenrollos fallen die Unterschiede noch geringer aus. Unschlagbar gut ist der Superb nur, sobald es um das maximale Volumen bei dachhoher Beladung bis hinter die Vordersitze geht. Fast zwei Kubikmeter Stauraum und eine Ladelänge von zwei Metern – mehr geht in dieser Klasse wirklich nicht. Schade nur, dass die erlaubte Zuladung beim Testwagen mit 498 Kilo mau ausfällt.
Octavia mit 48-Volt-Netz
Zu diesem Duell treten die Kombis mit 1,5 Liter großem und 150 PS starkem Turbobenziner plus Siebengang-DKG an, wobei der Superb im Gegensatz zum jüngeren Octavia ohne ein 48-Volt-Bordnetz auskommen muss.

Ganz klar ein Nachteil. Dank Riemenstarter-Generator, der mit bis zu 50 Nm boosten kann, fährt der Octavia geschmeidiger an und ist rundherum flotter. Auf 130 km/h nimmt er dem 152 Kilogramm schwereren Superb 1,3 Sekunden ab. Zudem segelt er (auch bei kaltem Motor) überaus eifrig mit abgeschaltetem Aggregat und verbraucht im Testmittel entsprechend einen halben Liter weniger Sprit auf 100 Kilometer.
Zu durstig oder zu langsam? Kein Problem. Mit tatkräftiger Unterstützung des 2.0 TSI kommt der Octavia (als RS) auf maximal 245 PS, und der Superb ist bis zu 280 PS stark. Die drehmomentstarken und effizienteren 2.0 TDI (150 und 200 PS) wären ebenfalls zu haben.
Leichter zu bedienen
Freunde einer klassischen Bedienung werden dagegen nur beim Superb fündig. Dank konservativer Drehregler für die Klimaautomatik und großer Tasten in der Mittelkonsole rund um den Wählhebel findet man sich hier viel schneller zurecht als im touchlastigen Octavia-Cockpit, das nicht einmal mit einem Lautstärkeregler dienen kann. Übrigens ohne Vorteile hinsichtlich digitaler Instrumente, Infotainment oder Smartphone-Anbindung zu bieten.

Mit dem Federungskomfort des großen, adaptivgedämpften Superb (1.070 Euro) kann er ebenfalls nicht mithalten. Trotz DCC-Fahrwerk (870 Euro) federt und dämpft der Octavia nicht so geschmeidig und lässt gern mal eine Querfuge zu viel durch.
Bleibt noch der Preis, der wiederum klar dem Octavia in die Karten spielt. Er kostet als Style fast 7.800 Euro weniger, trotz besserer Ausstattung. Kein Wunder also, dass er so oft den Vorzug erhält.
Skoda Octavia Combi 1.5 TSI e-TEC Style | Skoda Superb Combi 1.5 TSI Style | |
Grundpreis | 35.830 € | 45.670 € |
Außenmaße | 4689 x 1829 x 1505 mm | 4862 x 1864 x 1511 mm |
Kofferraumvolumen | 640 bis 1700 l | 660 bis 1950 l |
Hubraum / Motor | 1498 cm³ / 4-Zylinder | 1498 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 110 kW / 150 PS bei 5000 U/min | |
Höchstgeschwindigkeit | 228 km/h | 215 km/h |