Vollhybrid statt Diesel lautet die Antriebs-Devise bei diesem SUV-Coupé mit 143 PS Systemleistung. Wir haben der Selbstzünder-Alternative auf den Zahn gefühlt.
Als Ergänzung zum Kompakt-SUV Kadjar (der im Herbst vom Austral abgelöst wird) hat Renault seit Frühjahr 2021 den angeschrägten Arkana im Programm. Neben zwei Mildhybrid-Benzinern (140 und 158 PS) gibt es ihn noch als E-Tech Hybrid 145, dessen Verbund aus 1,6-Liter-Sauger und zwei E-Motoren – einer im Getriebe, ein Startergenerator – eine Systemleistung von 143 PS erreicht. Dazu einen WLTP-Verbrauch (5,0 l/100 km), der den Diesel vergessen machen soll.
Zum Basispreis von 35.350 Euro erhalten Arkana-Kunden ein gut ausgestattetes SUV-Coupé, das auf einer anderen Plattform als der Kadjar basiert und ihn bei Radstand (+7 cm) und Länge (+8 cm) übertrifft. Dies ermöglicht ordentlichen Fahrkomfort und ein gutes Platzangebot, das trotz flacherer Dachlinie im Fond lediglich von Menschen über 1,90 Meter Abstriche erfordert.
Vertrautes Interieur
Der große Touchscreen in der Mitte beinhaltet serienmäßig ein Navi und eine Rückfahrkamera.
Die angenehm ausgeformten Sitze und das Cockpit mit großem Digitaldisplay sowie Hochkant-Touchscreen inklusive Navigation (Serie) sind aus anderen Renault-Modellen bekannt. Die Menü-Logik erschließt sich nur teilweise intuitiv, doch dafür gibt es zwei reale Tastenleisten und eine konventionelle Klimasteuerung – beides erleichtert die Bedienung. Der Kofferraum fällt etwas kleiner aus als bei den Benzinern, weil die Hybridbatterie im Keller sitzt – geschenkt. Schade nur, dass der Arkana außer der geteilt klappbaren Rückbank keine Variabilitäts-Tricks draufhat.
Die wiederum beherrscht das Multimode-Getriebe, das den seriellen oder parallelen Betrieb von Verbrenner und E-Motoren erlaubt und insgesamt 14 Fahrmodi bietet. Von der komplexen Technik ist unterwegs erfreulich wenig zu spüren. Das Anfahren geschieht stets elektrisch, der Verbrenner schaltet sich erst bei Lade- oder akutem Leistungsbedarf zu – ohne störende Rucke und harmonisch verschliffen, allerdings auch mit teils merklicher Schaltpause.
Von 0 auf 100 km/h geht es im Arkana schnellstmöglich in 11,3 s. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 172 km/h.
Wer sich vom einsetzenden Verbrenner einen Durchzugskick verspricht, wird enttäuscht: Er gibt seine Kräfte eher sanft als sportlich ab. Und wenn sich beim Verzögern aus höherem Tempo – 172 km/h sind drin – Schaltvorgänge und Rekuperation überlagern, geht schon mal ein leichter Ruck durch den Arkana.
Bleibt noch der Blick auf Verbrauch und Kosten: 2.950 Euro Aufpreis muss der E-Tech Hybrid gegenüber dem Turbobenziner TCe 140 hereinfahren. Mit einem Testverbrauch von 6,5 l/100 km kein unmögliches, aber ein eher langfristiges Unterfangen.
Fazit
Der gutmütige und preiswerte Arkana E-Tech Hybrid verbindet trendiges Äußeres mit tauglichem Platzangebot und einem zeitgemäßen Antrieb. Ein echter Diesel-Ersatz ist er aber nicht.
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