Porsche Macan Turbo im Test

Porsche Macan Turbo im Test
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Durchtrainierter Athlet zeigt sein Können

Porsche Macan Turbo, Frontansicht © Hans-Dieter Seufert 16 Bilder

Dass Porsche auch SUV kann, ist seit dem Cayenne hinlänglich bekannt. Jetzt überrascht der kleinere Porsche Macan Turbo im Test mit eher unbekannten Talenten.

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Kann ein Zweitonner mit vier Türen ein echter Porsche sein? Diese Frage hat der Markt längst positiv beantwortet, denn seit der ersten Cayenne-Generation von 2002 macht der SUV mehr als die Hälfte des Firmenabsatzes aus. Und mit dem Start des etwas kleineren, leichteren und günstigeren Macan , der seit Kurzem im Werk Leipzig vom Band läuft, wird der Anteil der Sportwagen vermutlich weiter sinken.

Porsche Macan als Dynamiker unter den Mittelklasse-SUV

Dabei müssen sich die Zuffenhausener keinesfalls vorwerfen lassen, dass sie zu wenig Sport wagen. Obwohl der Porsche Macan auf dem Audi Q5 basiert, ist er schon optisch der Dynamiker in diesem Segment. Die Vorgabe „länger, breiter, niedriger“ sowie der wuchtige Unterbau mit dem coupé-haften Dach machen aus dem Porsche Macan zwar keinen Leichtgewichtsboxer, aber einen durchtrainierten Athleten, der Selbstbewusstsein und Kraft ausstrahlt. Beim Topmodell Porsche Macan Turbo beläuft sich die Kraft auf 550 Nm und kommt aus einem doppelt aufgeladenen 3,6-Liter-V6, der mit seinen 400 PS die einsame Spitze unter den Mittelklasse-SUV markiert.

Nach dem Start per Schlüsseldreh – links natürlich – wummert der Direkteinspritzer kurz auf, fällt alsbald in einen stabilen Leerlauf und sorgt selbst bei forschem Losfahren nicht für Menschenaufläufe. Erst in den Modi Sport und Sport Plus (letzterer gehört inklusive Launch Control zum optionalen Sport-Chrono-Paket) schmettert er intensiver, feuert bei Gaslupfern sprotzelnde Salven aus den vier Auspuffrohren.

Ansonsten macht der drehfreudige Biturbo des Porsche Macan Turbo wenig Aufhebens von seiner Potenz, setzt schon ab 1.300/min jeden Leistungswunsch derart spontan, linear und kultiviert in Vortrieb um, dass man beim Blick auf den Tacho vor Schreck vom Gas geht. Jedenfalls muss das Doppelkupplungsgetriebe im Eiltempo die nächste der sieben Wellen einlegen, und auch die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung des Allradantriebs ist gut damit beschäftigt, die Kraft passend verteilt auf die Straße zu bringen.

Macan Turbo im Test mit teuren Fahrwerks-Extras

Das geschieht markentypisch effizient und präzise, selbst auf engen, kurvigen Landstraßen lässt sich der mit Spiegeln immerhin 2,10 Meter breite SUV im Test so punktgenau und unspektakulär wie ein VW Golf GTI auf Kurs halten. Allerdings hat der Turbo-Testwagen neben den serienmäßigen Adaptivdämpfern auch teure Fahrwerks-Extras von der variablen Antriebsmomentverteilung über 21-Zoll-Mischbereifung bis hin zur Luftfederung inklusive Tieferlegung an Bord. Damit schafft er einen überzeugenden Spagat zwischen verblüffender Dynamik und fein austariertem Federungskomfort.

Weniger wichtig schien offenbar die Raumausnutzung, denn die schräge Heckpartie schränkt das Ladeabteil (500 bis 1.500 Liter), das wuchtige Cockpit das Raumgefühl auf den Vordersitzen ein. Zudem lassen sich die 45 Tasten und Knöpfe auf der Mittelkonsole auch nach längerer Gewöhnung nicht intuitiv bedienen, und selbst beim 80.000 Euro teuren Topmodell müssen Einparkhilfe, Sitzheizung und -lüftung sowie die meisten Assistenzsysteme extra bezahlt werden. Das entscheidende Extra gibt es aber frei Haus: Der Macan ist der porschigste unter den SUV.

Tabelle (techn. Daten)

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