Opel Astra 1.2 Turbo Hybrid im Test

Opel Astra 1.2 Turbo Hybrid im Test
Kompakt und genügsam?

Im ersten Halbjahr hat sich der Astra wieder zum beliebtesten Opel entwickelt – vor dem Corsa. Und obwohl die Kunden mit Diesel, Plug-in und Elektro zahlreiche Alternativen vorfinden, greift mehr als die Hälfte zum 1,2-Liter-Turbobenziner mit 110 oder 130 PS. Das könnte sich bald ändern, denn seit Kurzem gibt es die bereits aus anderen Opel- und Stellantis-Modellen bekannte Mildhybrid-Variante des 1,2-Liters mit 136 PS auch im Astra. Der 48-Volt-Akku steckt unterm Fahrersitz, der E-Motor (21 kW/55 Nm) ist ins Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert.

Manchmal klackt das System vor dem Ein- und nach dem Ausstieg, feine Ohren hören auch das leise Sirren beim Verzögern vor einer Ampel. Aber das ist nur möglich, weil dieser Opel Astra wie ein Vollhybrid kurze Strecken auch mal ohne den Verbrenner fährt. In der Stadt können sich diese Phasen zu einem erklecklichen Elektroanteil summieren, so der Fahrer seinen Gasfuß diszipliniert. Schaltet sich der Dreizylinder doch hinzu, macht er das meist ruckfrei und unauffällig. Nur beim Rangieren bringt mögliches An- und Abschalten unnötig Unruhe in den Antrieb. Und auch die starke Verzögerung beim Rekuperieren ist innerorts gewöhnungsbedürftig, füllt jedoch den Stromspeicher rasch wieder auf.

Den nutzt der Opel Astra 1.2 Turbo Hybrid auch, um den Dreizylinder beim Anfahren per E-Motor zu unterstützen. Anschließend beschleunigt der Hybrid munter weiter, wenn auch nicht so fix, wie die Werksangabe verspricht (9,8 statt 9,0 s). Jetzt ist der Turbobenziner allein gefordert, was er – wie bei fast jeder Last und Drehzahl – nur mit dezentem Grummeln hörbar macht.

Animiert zum Stromern

Eigentlich ein gelungener Antrieb für den in der Grundnote straff, aber insgesamt ausgewogen abgestimmten Opel, der mit seiner distanziert wirkenden Lenkung weniger zu engagiertem Fahren einlädt als früher. Stattdessen animieren niedrige Bordcomputer-Angaben dazu, die Fahrweise weiter in Richtung Effizienz zu optimieren. Hilfreich dabei: Bei emissionsfreier elektrischer Fahrt wechselt die Farbe der digitalen Tempoanzeige von Weiß auf Blau – jedoch nur auf dem Instrumenten-, nicht aber im Head-up-Display.

An der Tankstelle folgt die – zweite – Ernüchterung: 5,0 l/100 km auf der Eco-Runde und 6,5 Liter im Testmittel sind nicht viel, aber mehr als erwartet. Und die erste? Direkt beim Kauf: Als Hybrid ist der Astra 1.200 Euro teurer als die nicht elektrifizierte Variante mit Achtstufen-Wandlerautomatik. Und sogar 3.600 Euro teurer als mit Handschaltgetriebe.

Technische Daten
Opel Astra 1.2 DI Turbo Ultimate
Grundpreis40.430 €
Außenmaße4374 x 1860 x 1470 mm
Kofferraumvolumen422 bis 1339 l
Hubraum / Motor1199 cm³ / 3-Zylinder
Leistung100 kW / 136 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit210 km/h