Mercedes E 400 d All-Terrain im Test

Mercedes E 400 d All-Terrain im Test
:
Zwischen Kombi und SUV

Mercedes E 400 d All-Terrain © Achim Hartmann 4 Bilder

Zu Unrecht wenig beachtet, kurvt diese Variante zwischen Kombi und SUV herum – jetzt auch mit 340-PS-Diesel. Test.

Kompletten Artikel anzeigen

Ganz oder gar nicht – offenbar handeln die meisten Mercedes-Käufer nach dieser Maxime: entweder einen gewöhnlichen Kombi oder gleich einen SUV. Zum All-Terrain greifen vergleichsweise wenige. Dabei empfiehlt sich diese Variante als Schweizer Taschenmesser auf vier Rädern, da sie serienmäßig mit Allradantrieb und Zweiachs-Luftfederung inklusive 2,9 Zentimetern mehr Bodenfreiheit für alles gerüstet scheint, was einem so an Unwegsamkeiten im mitteleuropäischen Alltag vor den Kühlergrill fallen kann.

Bemerkenswert: Die Fahrwerksabstimmung gerät trotz der Standard-19-Zoll-Räder sehr komfortabel, selbst ohne Beladung überzeugt sie mit sensiblem Ansprechen bei kleinen Wellen und Querfugen, unterlässt zugleich aber störende Vertikalhübe bei langen Bodenwellen.

Wucht und Ordnung

© Achim Hartmann

Zur komfortablen Grundausrichtung passt der Reihensechszylinder-Dieselmotor mit Registeraufladung hervorragend. Das Aggregat mit 340 PS und 700 Nm muss die 2.039 Kilogramm des Testwagens nicht lange überreden, Fahrt aufzunehmen.

Zur komfortablen Grundausrichtung passt der Reihensechszylinder-Dieselmotor mit Registeraufladung hervorragend. Das Aggregat mit 340 PS und 700 Nm muss die 2.039 Kilogramm des Testwagens nicht lange überreden, Fahrt aufzunehmen. Die Neunstufenautomatik weiß zudem die Kraft geschickt zu portionieren, ermöglicht sehr flotte Fahrleistungen. Nur bei langsamer Fahrt verlieren die Gangwechsel gelegentlich ihre Geschmeidigkeit, was so gar nicht ins Gesamtbild passt. Erst wenn das Dreiliter-Triebwerk trotz eines Einspritzdrucks von 2.500 bar kultiviert und sanft murmelnd die E-Klasse vorwärtszieht, du wegen der hervorragenden Sitze auch die längste aller Langstrecken in Angriff nehmen willst, ist wieder alles in Ordnung. Mit einer Tankfüllung ließen sich 602 Kilometer am Stück abreißen; der Testverbrauch beträgt 8,3 l/100 km, Werte mit einer Sechs vor dem Komma liegen im Bereich des Möglichen, über zehn Liter dagegen kaum.

Mercedes Benz E-Klasse All-Terrain Modellpflege 1:33 Min.

Selbst dann, also bei besonders zügiger Fahrt, vermittelt der All-Terrain viel Sicherheit, stoischen Geradeauslauf sowie gute Rückmeldung von der Lenkung. Und wer es wissen möchte: Lustiges Kurvenwedeln geht auch, bevorzugt im Sport-Modus wegen der reduzierten Seitenneigung, drängt sich aber nicht auf. Dann eher mal ein bisschen ins Abseits abbiegen, den All-Terrain-Modus wählen, mit nochmals erhöhter Bodenfreiheit (plus 20 mm bis 35 km/h), Lenkwinkelanzeige und speziellem Algorithmus der Fahrdynamikregelung.

Ins Abseits fährt der E 400 d wegen seines Preises: Er kostet 11.275 Euro mehr als der ausreichend kräftige E 220 d – ohne nennenswerten Ausstattungsvorteil. Also lieber ein bisschen All-Terrain als ganz oder gar nicht.

Fazit

Allein aufgrund der sehr ausgewogenen Fahrwerksabstimmung sticht der All-Terrain aus dem E-Klasse-Angebot heraus. Gegenüber dem 220 d ist der effiziente 400 d aber schlicht zu teuer, zudem stören Schaltrucke.

Tabelle (techn. Daten)

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Audi S6 e-Tron Sportback im Test Mit zwei E-Maschinen besser als der Diesel-Vorgänger? 2 Mazda 3 mit 2,5-Liter-Motor Mehr Hubraum, aber weniger Leistung? 3 BMW M5 im Test Zum Austoben braucht er die freie Autobahn 4 Der neue Audi A6 hat zugenommen Warum er jetzt 200 kg schwerer ist 5 Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse Welches Modell verspricht das beste Fahrerlebnis?