Mercedes C 400 T 4Matic im Test

Mercedes C 400 T 4Matic
:
V6-Kombi mit Allradantrieb im Test

© Achim Hartmann 11 Bilder

Die stärkste C-Klasse diesseits der AMG-Ableger lockt mit dezent verpackten 333 PS. Test des T-Modells.

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Große Motoren in kleinen Autos – eine reizvolle Kombination, vor allem wenn sie vergleichsweise schlicht verpackt ist. Nun ist die C-Klasse von Mercedes zwar kein Kleinwagen, doch als Motoren kommen – abgesehen von den AMG-Varianten – fast nur noch Vierzylinder zum Einsatz, oft als Mildhybride mit 48 Volt Bordspannung und Riemenstartergenerator auf Effizienz getrimmt. Bis auf eine Ausnahme: Im C 400 steckt noch ein Sechszylinder der M-276-Motorenfamilie – mit drei Litern Hubraum, 60-Grad-V-Winkel und je einem Turbolader pro Zylinderbank, aber ohne Elektrifizierung.

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Der V6 versteckt seine Zylinderbänke unter Plastik.

Er entwickelt 333 PS sowie ein maximales Drehmoment von 480 Nm ab 1.600/min und füllt die Lücke zwischen dem stärksten Vierzylinder im C 300 (258 PS) und dem AMG C 43 mit 390 PS. Den Antriebsstrang komplettieren die bekannte Neunstufen-Wandlerautomatik und der im C 400 leicht heckbetont ausgelegte, permanente Allradantrieb (Momentenverteilung 45 : 55), beides Teil des Serienumfangs.

Dazu rundet im Testwagen die Luftfederung für 1.667 Euro extra die Komfortausstattung ab. Eine gute und sinnvolle Investition, wenngleich sie die Insassen keineswegs völlig von der Straßenoberfläche entkoppelt. Querfugen und löchriger Asphalt machen sich durchaus bemerkbar, aber nie wirklich störend.

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Trotz des mit Tasten überfrachteten Lenkrads angenehmer Arbeitsplatz mit gut ablesbaren Instrumenten.

Gleiches gilt für den Sechszylinder. Obwohl er sich meist akustisch im Hintergrund hält, ist er kein seidenweiches Flüstertriebwerk. Nach dem Kaltstart knurrt er dezent, spielt eine für die Zylinderkonfiguration typische Melodie – erst recht, wenn der Vierventiler zeigen darf, welches Potenzial in ihm steckt. Dann dreht er gerne über 6.000/min, wuchtet das T-Modell in 5,0 Sekunden auf Tempo 100, braucht dafür also nur 0,2 s mehr als ein C 43.

Souveränes Understatement

Dynamisches Talent zeigt der C 400 keineswegs nur auf schnellen Autobahnetappen. Schlängelt sich die Straße durch die Landschaft, folgt er flink und exakt den Vorgaben der präzisen Lenkung, bleibt lange neutral, vermittelt bei hohem Kurventempo viel Fahrsicherheit. Und es erscheint fast schon selbstverständlich, dass die Automatik die Gänge treffsicher und unaufgeregt wechselt, manuelle Eingriffe überflüssig macht.

Bei 250 km/h ist schluss, Tempo 100 erreicht der C in genau 5 Sekunden. 1:10 Min.

Dass es so viel souveränes Understatement nicht umsonst gibt, zeigen Testverbrauch (10,3 Liter) und Preis (ab 55.859 Euro). Letzterer ist jedoch eine Frage der Perspektive: Die größere E-Klasse gibt es zu diesem Tarif nur als E 200 T 4Matic mit einem Zweiliter-Vierzylinder und 197 PS.

Fazit

Unauffälliger lässt sich Leistung kaum verpacken. Der C 400 T fliegt unter dem Radar – und das sehr schnell, komfortabel, sicher und sogar angemessen effizient, er ist aber karg ausgestattet.

Tabelle (techn. Daten)

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