Mehr Hubraum, weniger PS – klingt erstmal widersprüchlich. Während andere Hersteller auf Downsizing-Turbos setzen, geht Mazda einen anderen Weg und ersetzt den bisherigen 2,0-Liter-Benziner durch einen 2,5-Liter-Saugmotor mit 140 PS. Doch lohnt sich der Umstieg wirklich? Der japanische Hersteller bleibt seinem Konzept treu und verzichtet auch beim neuen Motor auf Turboaufladung. Stattdessen wächst der Hubraum und damit auch das maximale Drehmoment. Während der Vorgänger noch 150 PS und 213 Newtonmeter bot, kommt der neue Motor auf 140 PS, aber satte 238 Newtonmeter.
Die leicht gesunkene Leistung sorgt in der Praxis kaum für Nachteile, denn das Plus an Drehmoment macht den Unterschied. Gerade bei niedrigen Drehzahlen steht mehr Kraft zur Verfügung, sodass der Mazda 3 im Alltag spürbar souveräner wirkt. Wer schaltfaul fährt, profitiert von der gleichmäßigen Kraftentfaltung, ohne ständig hohe Drehzahlen bemühen zu müssen. Und trotz der theoretisch geringeren Leistung unterbietet der Mazda seine eigene Werksangabe bei der Beschleunigung im Test von auto motor und sport: Von 0 auf 100 km/h vergehen nur 8,7 Sekunden. Das ist 1,1 Sekunden schneller als offiziell angegeben.
Wie schlägt sich der neue Motor gegen seinen Vorgänger?
Auf dem Papier mag es paradox erscheinen, einen stärkeren Motor durch einen nominell schwächeren zu ersetzen. Doch das Fahrerlebnis zeigt, dass Mazda den Fokus bewusst auf ein kräftigeres Anfahrmoment gelegt hat, anstatt auf hohe Spitzenleistung. In der Praxis fühlt sich der neue Mazda 3 daher nicht langsamer, sondern eher kräftiger an – hauptsächlich in Situationen, in denen ein Turbo-Motor erst hochdrehen müsste, um Leistung zu liefern.
Auch beim Verbrauch gibt es keine bösen Überraschungen. Zwar bleibt der Mazda 3 mit dem neuen 2,5-Liter-Motor nicht exakt bei den versprochenen 6,3 Liter pro 100 Kilometer, doch mit gemessenen 6,9 Liter im Test bewegt sich der Verbrauch auf einem vernünftigen Niveau – insbesondere für einen Saugmotor ohne Turboeffizienz-Tricks.
Automatik oder Handschalter?
Ein großer Faktor für das Fahrerlebnis ist das Zusammenspiel mit dem Getriebe. Mazda bietet den neuen Motor sowohl mit einer Sechsstufen-Automatik als auch mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe an. Mit Automatik wirkt der 2,5-Liter-Motor etwas zurückhaltender, weil das Getriebe darauf ausgelegt ist, möglichst früh in hohe Gänge zu schalten. Wer die volle Leistung abrufen will, muss manuell über die Schaltpaddel eingreifen – doch genau das widerspricht eigentlich der Philosophie einer Automatik.
Besser funktioniert der Motor mit dem Handschaltgetriebe. Mazda ist bekannt für seine knackig zu schaltenden Getriebe, und auch im Mazda 3 ist das nicht anders. Die Gänge lassen sich präzise einlegen, die Schaltwege sind kurz, und das hohe Drehmoment sorgt dafür, dass der Motor auch bei niedrigen Drehzahlen nicht schlapp macht. Zudem spart die Handschaltung 2.000 Euro im Vergleich zur Automatikversion.
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